Tutanchamuns Totenmaske mit Kleber geflickt Beim Barte des Pharaos

Da war wohl jemand zu gründlich: Beim Staubwischen an der Totenmaske von Tutanchamun brach der Bart ab. Um das Missgeschick zu verdecken, griff man zu Kleber. Und machte alles noch schlimmer.

Auch ein weltberühmtes Exponat muss mal abgestaubt werden: Beim bislang letzten Reinigungsversuch an der Totenmaske von Tutanchamun brach dem Pharao allerdings der Bart ab. Zu dem Unfallhergang gibt es unterschiedliche Aussagen der Mitarbeiter. Sicher ist jedoch, dass die Reinigungskräfte von einem Vorgesetzten beauftragt wurden, die Maske selbst zu reparieren, um sie möglichst schnell wieder ausstellen zu können.

Kurzerhand organisierten sich die Mitarbeiter ein schnellhärtendes baumarktübliches Epoxidharz und klebten damit den königlichen Bart des 3000 Jahre alten Artefakts wieder an. Damit dürften sie sich den Zorn des Pharaos zugezogen haben, denn der Bart war Ausdruck seiner Königswürde und Symbol für seine Verbindung zu göttlicher Energie und ewiger Lebenskraft.

Der unschöne gelbliche Kleber hatte zu allem Übel auch noch Spuren mitten auf dem Gesicht des Pharaos hinterlassen. Bei dem Versuch, dies mit einem Spachtel zu entfernen, wurde die Maske zudem noch verkratzt.

Irreparable Schäden an der Totenmaske

Restauratoren sind sich einig, dass der entstandene Schaden an dem unbezahlbaren Exponat wahrscheinlich nicht mehr rückgängig zu machen ist. Der Ägyptologe Tom Hardwick sagte im "Guardian", die Reparatur an der Totenmaske sei "mehr als fragwürdig".

Die 3000 Jahre alte Totenmaske des ägyptischen Pharaos Tutanchamun zählt zu den bedeutendsten archäologischen Funden weltweit und bildet das Zentrum der Sammlung des Ägyptischen Museums in Kairo. Insgesamt elf Kilogramm Gold und zahlreiche Edelsteine verhelfen der Maske zu ihrem weltweiten Ruhm. Wegen ihrer Einzigartigkeit darf sie nicht einmal Ägypten verlassen.

1922 war das fast unversehrte Grab mit der legendären Totenmaske des ägyptischen Pharaos von dem britischen Archäologen Howard Carter gefunden worden.

Diese Art des unabsichtlichen Kunstvandalismus ist aber kein Einzelfall. Josef Beuys wurde gleich mehrfach Opfer von Putzkolonnen. Bei einer Ausstellung in der Düsseldorfer Akademie wurde seine Installation "Fettecke" kurzerhand einfach weggeschrubbt. Im August 2012 wollte eine Rentnerin ein Jesus-Fresco im spanischen Borja retten - mit einem Pinsel. Seitdem strömen mehr Touristen in das kleine Dorf. Eine Reparatur, die nicht gerade mit Sachverstand ausgeführt wird, kann also durchaus seine guten Seiten haben.

jube

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