Die Funde aus der Zeit der Pharaonen scheinen in Ägypten schlicht nicht aufzuhören. Immer wieder machen Archäolog:innen hier spektakuläre Entdeckungen und stoßen auf gut erhaltene Grabstätten, oft mit wertvollen, liebevoll gestalteten Beigaben, manchmal auch mit unberührten Mumien darin. Nun gab es eine weitere Sensation dieser Art: Forschende stießen auf einen geheimnisvollen Schacht, der in der Tiefe zu vier bisher unbekannten Grabkammern führte.
Wie jetzt herausgefunden wurde, handelt es sich bei den hier Bestatteten zwar nicht um Königinnen oder Könige, aber um hochrangige Palastmitarbeiter, die fast ebenso prächtig beerdigt wurden wie die Mitglieder der Pharaonenfamilie. Durch Grabinschriften kennt man sogar die Namen der Menschen, die vor rund 4300 Jahren hier zur Ruhe gelegt wurden. Und eine Mumie verblüffte die Wissenschaftler:innen besonders.
Ägypten: Vier Grabkammern entdeckt
Nachdem die Archäolog:innen den 15 Meter tiefen Schacht ausgekundschaftet hatten und hinuntergestiegen waren, fanden sie dort die vier unversehrten Grabkammern vor. Eine beinhaltete die nahezu intakte Mumie eines Mannes namens Hekashepes, die für eine der ältesten, nicht-königlichen Mumien gehalten wird, die man bisher in Ägypten fand. Ein weiteres Grab gehört einem hohen Hofangestellten mit dem Namen Khnumdjedef. Er war als Priester und Überwacher der Adligen des Landes eine wichtige Persönlichkeit.
Die "perfekte" Mumie von Amenhotep I.

In der dritten Grabkammer lag die Mumie eines Mannes namens Meri. Er wird als "Geheimnisbewahrer" beschrieben, was vermutlich bedeutet, dass er ein wichtiges religiöses Amt innehatte und spezielle mystische Riten ausführen durfte. Spektakulär war auch die Untersuchung des vierten Grabes, in dem man einen Richter und Schreiber namens Fetek vorfand – und eine beeindruckende Sammlung von Statuen von beachtlicher Größe.
Eine Mumie war mit Gold verziert
"Diese Funde sind so bedeutsam für uns, weil sie die Könige mit den Menschen in Verbindung bringen, die in deren Umfeld gelebt haben", sagt Ali Abu Deshish, einer der beteiligten Archäologen gegenüber der BBC. Gestaunt haben werden er und seine Kolleg:innen auch, als sie die Mumie des Hekashepes aus der ersten Grabkammer näher untersuchten: Sie war mit Blattgold verziert. Dass Mumien oft reich geschmückt sind, etwa mit Amuletten, ist bekannt. So ein Fund allerdings ist höchst selten. Über die genaue Bedeutung weiß man derzeit noch nichts.
Quelle: BBC