Unglück Zwölf Tote auf Luxus-Liner "Queen Mary II"

Zwölf Menschen, darunter auch Kinder, sind bei einem Unfall auf dem weltgrößten Passagierschiff "Queen Mary II" in Frankreich ums Leben gekommen.

Bei der ersten Besichtigung des weltgrößten Passagierschiffs «Queen Mary II» sind am Samstag in Frankreich zwölf Menschen in den Tod gestürzt. Unter den Opfern seien mehrere Kinder, teilten die Retter in der westfranzösischen Hafenstadt Saint-Nazaire mit. Ein Passagiersteg des neuen Luxus- Liners war eingebrochen, als etwa 40 Besucher den 345 Meter langen Stahlkoloss besichtigen wollten. Nach Angaben der Feuerwehr wurden mindestens 22 Menschen verletzt, darunter 10 schwer. Unter den Opfern seien auch mehrere Kinder.

Die Bergungsarbeiten an dem 23 Etagen hohen Schiff gestalteten sich schwierig, berichteten Helfer. Die «Queen Mary II» liegt im Dock von Chantiers de l’Atlantique in der westfranzösischen Hafenstadt und wird dort auf ihre Jungfernfahrt vorbereitet. «Es war ein offizieller Besichtigungstermin», hieß es von den Behörden in Saint-Nazaire. Zur Identität der Opfer lagen zunächst keine Angaben vor.

Das Luxus-Passagierschiff hatte erst Ende September erfolgreich seine erste Probefahrt absolviert. Es ist nicht nur das größte, sondern auch das teuerste Passagierschiff der Welt. Die französische Alstom-Werft erhielt den Auftrag in Höhe von 870 Millionen Euro vor drei Jahren.

Erst vor wenigen Tagen hatte die «Queen Mary II» ihre zweite Testserie im Hafen von Saint-Nazaire bestanden: Vor tausenden Schaulustigen absolvierte sie bei voller Fahrt einen Notstopp der 175 000 PS starken Motoren. Dabei gelang es, das auf volle Geschwindigkeit von 30 Knoten (54 Stundenkilometer) beschleunigte Riesenschiff innerhalb von Minuten zum Stillstand zu bringen.

Mit ihrem neuen Flaggschiff will die traditionsreiche Reederei Cunard neue Maßstäbe bei Komfort und Luxus setzen. Dazu bietet sie den 2600 Passagieren geräumige Kabinen, zum Teil mit großen Balkonen, fünf Swimmingpools, Kinos, ein Planetarium, einen zentralen Speisesaal in den Ausmaßen eines Ballsaals und eine schier endlose Bordpromenade.

Die «Queen Mary II» soll Anfang 2004 unter britischer Flagge in See stechen und die schon etwas betagte «Queen Elizabeth II» auf der traditionellen Atlantikroute von England nach Nordamerika ablösen. Cunard bedient diese Linie als einziger Anbieter noch fahrplanmäßig. Auf dem Programm stehen auch begehrte Kreuzfahrten in der Karibik und im Mittelmeer. Königin Elizabeth II. wird nach bisheriger Planung für den 8. Januar zur Schiffstaufe im südenglischen Southampton erwartet.

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