Muhlis A., das als "Mehmet" bekannt gewordene kriminelle Problemkind, will nach Deutschland zurückkehren. Der Deutsch-Türke geriet erstmals 1998 in die Schlagzeilen. 60 Straftaten hatte der damals 14-Jährige auf dem Kerbholz, ganz Deutschland debattierte über den jugendlichen Kriminellen. Vor 14 Jahren wurde "Mehmet" ohne seine Eltern in die Türkei ausgeflogen - durfte vier Jahre später jedoch nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts wieder in sein Geburtsland einreisen.
Im Jahr 2005 wurde "Mehmet" dann zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt, weil er seine Eltern geschlagen hatte. Ins Gefängnis ging der damals 21-Jährige allerdings nicht - stattdessen tauchte er in der Türkei unter. Die Stadt München entschied daraufhin, den Straftäter auszuweisen. Bis heute darf Muhlis A. nicht in seine Heimatstadt reisen.
"Mehmet" will kriminellen Jugendlichen helfen
Doch nun plant der heute 28-Jährige offenbar, wieder ein Leben in Deutschland zu beginnen. Die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") berichtet, "Mehmets" Anwalt wolle noch in dieser Woche einen entsprechenden Antrag bei den Behörden stellen. "Ich kann heute nüchtern darüber denken und bereue, was ich getan habe. Jetzt will ich zurück nach München", sagte Muhlis A. der "SZ". Sein Anwalt versucht demnach zu erreichen, dass der Haftbefehl zum 31. Dezember dieses Jahres ausgesetzt wird. Auch die Ausweisungsverfügung wolle der Jurist anfechten, um seinem Mandanten die Einreise zu ermöglichen.
In der Türkei betrieb A. eine Paintball-Anlage, laut "bild.de" plant er derzeit eine Touristen-Attraktion in Antalya. Für die Zeit nach seiner herbeigesehnten Rückkehr nach München hat "Mehmet" den Zeitungsberichten zufolge ein selbstloses Ziel: Er will kriminelle Jugendliche dabei unterstützen, wieder ein geregeltes Leben zu führen.