Dem Valencia College im US-Bundesstaat Florida wird vorgeworfen, dass Studentinnen während eines Ultraschall-Kurses dazu genötigt worden seien, ihre Körper für Übungen zur Verfügung zu stellen. Das berichtet der US-Fernsehsender CNN. Demnach sollten die Studentinnen Untersuchungen mit Ultraschallstäbchen an ihrer eigenen Vagina durchführen lassen. Eine Mitarbeiterin der Uni habe die Übungen empfohlen, um besser mit der Technik vertraut zu werden. Zwei Studentinnen hätten nun Klage gegen das College eingereicht.
Zwar sei das Mitmachen offiziell freiwillig gewesen, doch die Studentinnen beschreiben laut Anklageschrift, wie sie mit Druck dazu genötigt worden sein. Ihnen sei unter anderem mit schlechten Noten gedroht worden und einer Teilnehmerin, die Bedenken gegen das Prozedere äußerte, habe eine Verantwortliche gesagt, sie solle doch die Hochschule wechseln, wenn ihr die Übung nicht passe.
Auch Männer anwesend
Laut Anklageschrift mussten die Studentinnen die Untersuchungen ohne angemessene Privatssphäre über sich ergehen lassen. Nachdem sie sich auf Toilette ausgezogen und in ein Handtuch eingewickelt hatten, seien sie in einem vollen Hörsaal vor anderen Studenten und Verantwortlichen, darunter auch Männer, untersucht worden.
Eine der Kursleiterinnen soll auch mit sexuellen Andeutungen negativ aufgefallen sein. Sie habe einer der Studentinnen während der Untersuchung gesagt, dass sie "sexy" sei und doch "als Prostituierte arbeiten" solle.
Das College wollte sich laut CNN nicht direkt zu den Vorwürfen äußern. Es habe in einer Stellungnahme lediglich mitgeteilt, dass es "eine landesweit verbreitete Praxis sei, wenn Freiwillige - darunter auch Mitstudenten - für solche medzinischen Ultraschalltrainings eingesetzt werden".