Ein Autofahrer hat einen 16 Jahre alten Jungen in Berlin-Kreuzberg bei einem Streit aus nichtigem Anlass niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Das Opfer gehörte zu einer fünfköpfigen Gruppe von Austauschschülern aus Bolivien, die laut Polizei über den Jahreswechsel zu Besuch in Berlin waren.
Nach bisherigen Erkenntnissen entstand der Streit am Donnerstag kurz nach Mitternacht, weil der Jugendliche in der Schülergruppe die Straße am U-Bahnhof Hallesches Tor überqueren wollte. Ein Autofahrer, der in Richtung Potsdamer Platz unterwegs war, fühlte sich am Weiterfahren gehindert, es kam zu einem Wortgefecht.
Täter soll auffällig groß gewesen sein
Wie die Berliner Polizei berichtete, stieg der Autofahrer aus seinem Wagen aus, in dem auch drei Frauen saßen. Dann schlug er den 16-Jährigen, stach ihn mit einem Messer nieder und fuhr zusammen mit seinen Begleiterinnen davon. Der Täter wurde der Polizei zufolge als etwa 25 bis 35 Jahre alt, auffällig groß und südländisch aussehend beschrieben. Ein Polizeisprecher sprach von einem "sehr dramatischen Fall". Am Donnerstagnachmittag hieß es, der Zustand des 16-Jährigen sei stabil.
Immer wieder kommt es im Straßenverkehr in Berlin zu Überreaktionen und Gewalttaten - auch aus nichtigen Gründen. Im Falle der Messerattacke in Kreuzberg rief die Polizei die drei Frauen im Wagen des Messerstechers auf, sich zu melden. Außerdem erhoffen sich die Ermittler Hinweise von Passanten.