Doku Umarow Er hat den Anschlag auf den Moskauer Flughafen veranlasst

Der islamistische Rebellenführer Doku Umarow hat sich in einer Videoaufzeichnung zu dem Anschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo bekannt. In der am Montag im Internet verbreiteten Botschaft kündigte der selbst ernannte Emir des Kaukasus weitere Angriffe an.

Der tschetschenische Rebellenchef Doku Umarow hat sich zu dem Selbstmordanschlag auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo Ende Januar bekannt, bei dem 36 Menschen starben. Der Chef der islamistischen Gruppe Kaukasus-Emirat sagte in einer am Montagabend auf der Website kavkazcenter.com veröffentlichten Videobotschaft, er habe das Attentat angeordnet. Umarow kündigte zugleich weitere Anschläge an.

"Diese Spezialoperation geschah auf meinen Befehl", sagte Umarow in der Videobotschaft, die nach seinen Angaben am 24. Januar, dem Tag des Anschlags, aufgenommen wurde. Er habe im Namen Allahs gehandelt und mit dem Ziel, einen freien, islamistischen Staat im Nordkaukasus zu errichten. Der Anschlag sei eine Antwort auf die "Verbrechen Russlands im Kaukasus".

Doku Umarow alias Abu Ussman ist der selbsternannte "Emir des Kaukasus" und zählt zu den meistgesuchten Männern Russlands. Seine Gruppe Kaukasus-Emirat strebt eine islamistische Herrschaft in der Region ans. Umarow hatte sich auch zu den Anschlägen in der Moskauer U-Bahn im März 2010 bekannt, bei denen 40 Menschen starben.

Erst in einem am Freitagabend veröffentlichten Video hatte Umarow der russischen Regierung mit weiteren Anschlägen gedroht. Das Jahr 2011 werde ein Jahr von "Blut und Tränen" sein, hatte er gesagt. Moskau solle sich besinnen und nachdenken. Wenn Russland seine Truppen aus dem Kaukasus abziehe, werde es keine Anschläge mehr geben.

Bei dem Selbstmordattentat am 24. Januar in der Ankunftshalle des internationalen Flughafens Domodedowo waren 36 Menschen getötet und mehr als hundert verletzt worden. Einige Tage später hatten die russischen Ermittler angegeben, bei dem Attentäter handle es sich möglicherweise um einen 20-Jährigen aus dem Nordkaukasus. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, der Attentäter sei Sohn einer Lehrerin und eines Busfahrers aus Inguschetien.

Nach Angaben der Ermittler wollte der Attentäter so viele Ausländer wie möglich töten. Es sei kein Zufall gewesen, dass er sich in der Ankunftshalle für internationale Flüge in die Luft gesprengt habe. Unter den Toten war auch ein 34-jähriger Deutscher.

Nach dem ersten Tschetschenien-Krieg (1994 bis 1996) wurde die dortige Rebellenbewegung zunehmend islamistisch und breitete sich in die anderen Kaukasusrepubliken aus. Inzwischen gibt es im gesamten Nordkaukasus eine aktive, bewaffnete Rebellenbewegung. Fast täglich werden dort Angriffe und Anschläge auf russische Sicherheitskräfte verübt.

Reuters
Reuters/AFP

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