Wie so oft war es wieder ein sonderbarer Einzelgänger mit Faible für Schusswaffen und Messer. So zumindest beschreiben Mitschüler Nikolas C. in US-Medienberichten. Er soll laut Behörden für das jüngste "School Schooting" in den USA verantwortlich sein. Ausgerüstet mit einem halbautomatischen Sturmgewehr, einer Gasmaske und jeder Menge Munition soll der 19-Jährige am Valentinstag in die Marjory Stoneman Douglas High School im US-Bundesstaat Florida gekommen sein. Die Behörden schildern den Ablauf so: C. löst Feueralarm aus, um so die Schüler auf die Gänge zu locken und zündet Rauchbomben. Dann eröffnet er das Feuer. Mindestens 17 Menschen sterben, darunter auch Schüler. 14 weitere werden zum Teil schwer verletzt. Nach der Tat lässt sich C. unweit der Schule widerstandslos festnehmen.
Das ist über den mutmaßlichen Schützen bekannt: Der heute 19-Jährige wurde dem "Sun Sentinel" zufolge kurz nach seiner Geburt von einem älteren Pärchen adoptiert. Diese adoptierten auch seinen biologischen Bruder. Dem Blatt zufolge starb sein Adoptivvater bereits, als er sechs Jahre alt war. Im vergangenen November sei dann auch die Mutter im Alter von 68 Jahren einer Lungenentzündung erlegen. Zuletzt habe er bei der Familie eines Freundes gelebt. Dort habe er ein eigenes Zimmer gehabt und sich mit einem Aushilfsjob ein paar Dollar dazuverdient. "Die Familie ist am Boden zerstört. Sie haben es nicht kommen sehen", wird ein Anwalt der Familie zitiert. "Er war ein bisschen sonderbar und traurig über den Tod seiner Mutter, aber wer wäre das nicht?"

Nikolas C. von Schule suspendiert
Die Schule, an der er nun um sich geschossen haben soll, besuchte er bis vor Kurzem. Aus disziplinarischen Gründen aber wurde er suspendiert, wie die Behörden mitteilen. Ein Lehrer der Schule sagte dem "Miami Herald", dass eine E-Mail der Schulleitung vergangenes Jahr vor C. gewarnt hätte. Den Lehrkräften sei mitgeteilt worden, dass C. auf dem Schulgelände keinen Rucksack mehr tragen dürfte, weil er Mitschüler bedroht habe.
Die wiederum beschreiben C. in verschiedenen Medienberichten als "seltsam", "gestört" und "Psycho". Er sei sehr still gewesen und habe oft Kapuzen getragen. Dem Sender Local 10 sagte ein Schüler, C. sei "verrückt" gewesen und habe "kleine Tiere - Frösche und andere Tiere - umgebracht". Gegenüber ABC News behauptet ein anderer Mitschüler, der mutmaßliche Schütze habe im vergangenen Jahr ihm gegenüber damit gedroht, in der Schule um sich zu schießen, sich später aber dafür entschuldigt. Auch einem Bericht von WJXT zufolge sollen die Mitschüler von C. darüber Witze gemacht haben, dass wenn jemand an der Schule Amok läuft, dann der 19-Jährige.
Amoklauf in Florida: Täter posiert mit Waffen
Die Behörden überprüfen auch Profile in den sozialen Netzwerken, die von C. betrieben worden sein sollen. So gibt es einen inzwischen gesperrten Instagram-Account unter seinem Namen, auf dem er mit Schusswaffen und Messern posiert haben soll. Auf im Netz kursierenden Fotos ist er mit sehr echt aussehenden Luftpistolen (engl. pellet guns) zu sehen. Den Berichten zufolge schoss er regelmäßig mit solchen Waffen.
Die bei dem Amoklauf benutzte Waffe, ein halbautomatisches Sturmgewehr vom Typ AR-15, soll C. legal erworben haben (Hier lesen Sie, wie diese Waffe zum Verkaufsschlager in den USA avanvierte). Dabei handelt es sich um ein Sturmgewehr mit großer Magazinkapazität, bei der jeder Schuss einzeln durch Drücken des Abzugs ausgelöst werden muss. Dieses habe er in einem Waffenschrank der Familie aufbewahrt, bei der er zuletzt lebte. Laut Polizei hatte er bei dem Attentat "unzählige Magazine" dabei. Der junge Mann soll noch im Laufe des Donnerstags einem Haftrichter vorgeführt werden.