Oberbayern Im Mai fand ein Kanufahrer eine Kinderleiche in der Donau. Noch immer ist unklar, wer der Junge war

Nach dem Fund der Kinderleiche in der Donau hat das Technische Hilfswerk am 2. Juni den Flussgrund mit einem Sonar abgesucht
Nach dem Fund der Kinderleiche in der Donau hat das Technische Hilfswerk am 2. Juni den Flussgrund mit einem Sonar abgesucht
© Matthias Balk / DPA
Die Kinderleiche trieb in der Donau und war verpackt: Viel mehr weiß die Polizei auch zwei Monate nach dem Fund des toten Jungen nicht. Nun nimmt sie einen neuen Anlauf, Zeugen zu finden.

Rund zweieinhalb Monate nach der Entdeckung einer Kinderleiche in der Donau hat die Kripo weiterhin keine heiße Spur zu einem möglichen Täter. Auch die Identität des Jungen ist noch völlig unklar. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um ein etwa vier bis sechs Jahre altes Vorschulkind.

Nach Angaben des Ingolstädter Polizeipräsidiums werden immer noch zahlreiche Vermisstenfälle im In- und Ausland untersucht, um so vielleicht einen Hinweis auf das tote Kind zu erhalten. "Derzeit befinden sich deutschlandweit über 100 Vermisstenfälle in diesem Zusammenhang in der Abklärung", berichtete Polizeisprecher Michael Graf der Deutschen Presse-Agentur.

Noch kein relevanter Vermisstenfall aus dem Ausland

Bei den Fällen aus dem benachbarten Ausland klärten die dortigen Behörden, ob es eine Verbindung geben könnte. Bislang sei den Ermittlern in Ingolstadt aber noch kein relevanter Fall aus dem Ausland weitergeleitet worden.

Am 19. Mai hatte ein Kanufahrer beim oberbayerischen Vohburg den Leichnam des Jungen in dem Fluss entdeckt. Das tote Kind war verpackt und lag bereits eine längere Zeit im Wasser. Mehrere Suchaktionen der Kripo am Ufer und in der Donau mit Spezialtechnik und Suchhunden blieben danach erfolglos.

Kinderleiche wohl zwischen Ingolstadt und Vohburg in Donau geworfen

Es wird davon ausgegangen, dass der Leichnam zwischen Ingolstadt und Vohburg im Bereich zwischen zwei Staustufen in den Fluss geworfen wurde. Es könnte sogar sein, dass das tote Kind von einer Brücke der viel befahrenen Autobahn 9 hinabgeworfen wurde.

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In dem relevanten Flussabschnitt hatten Beamtinnen und Beamte bereits Ende Mai und Anfang Juni Spaziergänger, Radfahrer und Wassersportler befragt, ob ihnen etwas aufgefallen sei. Die Polizei will nun in dem Gebiet auch noch einmal Fahndungsplakate mit einem Zeugenaufruf aushängen.

Die Untersuchung des Leichnams durch die Gerichtsmediziner in München dauert ebenfalls an. Die Ermittler hoffen darauf, dass die Ärzte noch Hinweise darauf liefern können, wie der kleine Junge ums Leben gekommen ist. Die Gerichtsmediziner suchen dafür nach Spuren, die auf eine Gewaltanwendung hindeuten.

DPA
tkr

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