Nach Vorwürfen der Kinderpornografie ist der Oberbürgermeister von Merseburg in Sachsen-Anhalt, Reinhard Rumprecht, parteilos, von seinem Amt zurückgetreten. In einem Fax an den Stadtrat habe er mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt erklärt, sagte der stellvertretende Stadtratsvorsitzende Klaus Jacob, SPD. Mehr habe Rumprecht in dem Schreiben nicht mitgeteilt.
Das Amtsgericht Merseburg hatte gegen Rumprecht einen Strafbefehl über 8000 Euro wegen des Besitzes von Kinderpornografie erlassen. Der Stadtrat der 36 000 Einwohner zählenden Kommune hatte den 54-Jährigen daraufhin auf einer Sondersitzung vorläufig seines Amtes enthoben, dazu ein Disziplinarverfahren eingeleitet und ihm die Hälfte seiner Bezüge gekürzt.
Rumprecht ist seither krankgeschrieben
Die Staatsanwaltschaft hatte nach Hinweisen aus einem anderen Bundesland Anfang August Privat- und Diensträume von Rumprecht durchsucht. Dabei wurden auf einem Rechner kinderpornografische Bilder entdeckt. Rumprecht ist seither krankgeschrieben. Er hatte der Staatsanwaltschaft Halle nach Angaben eines Sprechers zunächst erklärt, den Strafbefehl akzeptieren zu wollen. Einen Tag nach seiner vorläufigen Amtsenthebung legte er jedoch Einspruch dagegen ein.