Millionenraub in Kent Die Beute taucht langsam wieder auf

Und noch ein paar Millionen: Ein Teil der Beute des größten Geldraub in der Geschichte Großbritanniens ist bereits wieder aufgetaucht, nun wurden erneut mehrere Millionen Pfund gefunden - sowie ein vermögender Hauptverdächtiger.

Die britische Polizei hat nach dem größten Geldraub in der britischen Geschichte einen weiteren Teil der Beute entdeckt. Nach Polizeiangaben wurden im Südosten von London mehrere Millionen Pfund gefunden. Genauere Angaben machten die Ermittler zunächst nicht.

Insgesamt waren vergangene Woche bei dem Überfall auf ein Geldlager in der Grafschaft Kent mehr als 53 Millionen Pfund umgerechnet rund 78 Millionen Euro erbeutet worden. Nach offiziellen Angaben waren davon erst 1,3 Millionen wieder aufgetaucht. Berichte, wonach mehr als 20 Millionen Pfund auf einem Feld in der Nähe einer abgelegenen Farm entdeckt wurden, bezeichnete die Polizei als "Spekulation".

Inzwischen sitzen vier Verdächtige wegen des Überfalls in Untersuchungshaft, drei Männer und eine Frau. Am Freitag wurde auch der Haftbefehl gegen einen 24-Jährigen Arbeitslosen bestätigt. Als Hauptverdächtiger gilt der 60-jährige John Fowler , Geschäftsmann und Millionär, der den Spitznamen "The Flexible" trägt. Er steht wegen Verschwörung zum Raub, Entführung und Besitzes von Diebesgut vor dem Haftrichter.

Der flexible Fowler "wollte immer ganz hoch hinaus, immer die ganz große Nummer sein", sagt eine Frau aus einer der vielen Wohnanlagen des mutmaßlichen Millionenräubers. Der umtriebige Fowler iost zudem Autohändler, zeitweilig hatte er einen Nachtclub. Sein Farmhaus unweit von London, auf dem die Polizei einen Großteil der Beute entdeckt haben soll, wird auf umgerechnet drei Millionen Euro Wert geschätzt.

Auch für seine Frau hatten die Leute einen Spitznamen: "Bling-Bling Linda" - weil sie meist mit Unmengen Schmuck behangen war. Die 48-Jährige gilt der Polizei als Komplizin, ist aber vorläufig gegen Kaution auf freiem Fuß. Geld schien für Fowler nur einmal wirklich ein Problem zu sein. 1992 ging sein Saab-Autohandel pleite. 20 Angestellte verloren ihre Jobs. Doch schon ein Jahr danach war er auf wundersame Weise wieder im Geschäft mit Luxuskarossen aktiv. Als Töchterchen Amy (21) kürzlich ihren Renault Clio zu Schrott fuhr, war Väterchen flexibel und großzügig. Als Ersatz gab es einen Dreier-BMW, berichtete die Zeitung "Sun".

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS