Missbrauchsverdacht in Thailand Russischer Pianist soll Jungen vergewaltigt haben

Die Anschuldigungen sind schwerwiegend: Der russische Pianist und Dirigent Michail Pletnjow soll einen 14-jährigen Jungen vergewaltigt haben. Alles nur ein Missverständnis, sagt der. Nun kommt der Fall vor Gericht.

Der bekannte russische Pianist und Dirigent Michail Pletnjow steht in Thailand unter Kinderschänderverdacht. Er sei festgenommen worden, weil er einen 14-Jährigen in Pattaya vergewaltigt haben soll, teilte die Polizei am Mittwoch mit. "Der Junge will gegen ihn aussagen, deshalb kommt der Fall vor Gericht", sagte Polizeileutnant Omsing Sukgankha der dpa am Mittwoch. Der Musiker habe alle Schuld von sich gewiesen.

Pletnjow drohen bei einem Schuldspruch bis zu 20 Jahre Haft. Der Mitbegründer des russischen Nationalorchesters wurde gegen eine Kaution in Höhe von 300 000 Baht (rund 7400 Euro) auf freien Fuß gesetzt. Er dürfe Thailand aber nicht verlassen, sagte ein Gerichtssprecher. "Er durfte seinen Pass zwar behalten, doch steht sein Name auf einer Liste mit den Namen von Leuten, die nicht ausreisen dürfen."

Nach Darstellung eines russischen Diplomaten in Moskauer Medien wurde dem Musiker hingegen erlaubt, das Land bis zum 18. Juli zu verlassen, damit er mit seinem Orchester auf Tournee gehen kann.

Pletnjow, der 2005 den Europäischen Dirigentenpreis bekam, war nach Angaben der Polizei oft in Pattaya rund 100 Kilometer südöstlich von Bangkok. Er besitze dort mehrere Häuser und habe eine Musikschule eingerichtet. Der Ort ist als Sündenpfuhl verschrien. Dort gibt es jede Menge Bars, ein reges Nachtlieben, hunderte Prostituierte und einschlägige Besucher.

Der Musiker sei schon seit längerem unter Verdacht gewesen, sagte der Polizeisprecher. "Wir sammeln seit geraumer Zeit Beweise gegen ihn", sagte er.

Thailand, das lange Zeit bekannt war für Sextourismus und als Anziehungspunkt Pädophiler, hatte in jüngster Zeit wiederholt angekündigt, gegen solche Auswüchse vorzugehen.

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DPA/APN

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