Der 30-Jähriger, der am Schloss Neuschwanstein zwei Frauen in eine Schlucht geworfen haben soll, lebte nach Angaben einer Freundin in einer Welt aus Manga-Comics und Rollenspielen. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf Chanidtha K. aus Thailand. Die 26-Jährige nennt auch einen Grund für die Deutschlandreise des nun Tatverdächtigen: Er habe eine Online-Freundin besuchen wollen, die sich kurz zuvor von ihm abgewendet hatte.
Die Thailänderin will mit ihm über Monate und Kontinente hinweg ein Online-Spiel gespielt haben. "Er war einsam und arbeitete viel. Seine Katzen bedeuteten ihm alles. Zu mir war er immer freundlich, doch meine Freundin fand ihn immer seltsamer", sagte K. laut "Bild". Am 15. Mai habe sie ihn blockiert, nachdem er sie bedroht hatte.
Freundin des Tatverdächtigen brach Kontakt ab
Die Freundin war demnach vor kurzem aus Ägypten nach Deutschland eingewandert. "Sie ist eben erst 18 geworden, Troy schrieb ihr lange Botschaften, wie wichtig sie für ihn sei. Doch sie wollte nichts mehr von ihm wissen", sagt K. laut der Zeitung. Möglich, dass Troy B. sie bei einem Besuch überzeugen wollte, doch wieder mit ihm in Kontakt zu treten.
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Kurz vor der Tat habe der Tatverdächtige der Frau in Thailand noch Bilder von Schloss Neuschwanstein und Umgebung geschickt. "Ich habe es erklommen" steht unter einem Selfie des Tatverdächtigen, das die "Bild" online zeigt. "100 Meter hoch, nur Baumwurzeln und Äste als Halt." Wenig später habe er ein Foto von zwei Touristinnen an einer Felskante geschickt und geschrieben: "Und nun sitze ich hier und schaue auf diese zwei, die das perfekte Insta-Bild zu bekommen versuchen."
Angriff am Schloss Neuschwanstein
Etwa eine Dreiviertelstunde später habe er die beiden US-Touristinnen angegriffen. Eine habe den 50-Meter-Sturz nur überlebt, weil ein Ast ihren Fall gebremst habe, schreibt die Zeitung. Die andere Frau starb bei dem Angriff.
Die aus Ägypten stammende Freundin des mutmaßlichen Täters sei von der Kripo Kempten verhört worden. Der Tatverdächtige selbst sitzt in der JVA Kempten in Untersuchungshaft. Der Verdächtige habe sich gegenüber dem Ermittlungsrichter zur Sache geäußert, sagte ein Polizeisprecher. Zum Inhalt der Aussage machte der Sprecher keine Angaben.
Quelle: "Bild.de" (Bezahlinhalt).