Knapp eine Woche nach dem Fund von zwei Kinderleichen in zwei Koffern in Neuseeland hat die Polizei in Südkorea eine Frau aufgespürt, die möglicherweise mit den Kindern verwandt ist. Wie die südkoreanische Polizei am Montag mitteilte, handelt es sich um eine Neuseeländerin koreanischer Abstimmung, die sich seit 2018 in Südkorea aufhält. Die Polizei sagte zu, mit den Ermittlern in Neuseeland zusammenzuarbeiten.
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Die Koffer mit den sterblichen Überresten der beiden Kinder waren offenbar jahrelang in einem Lagerraum in Neuseeland aufbewahrt worden. Weil der Besitzer des Lagers nicht mehr ermittelt werden konnte, war der Inhalt —eine ganze Anhängerladung voller Hausrat — in der vergangenen Woche versteigert worden. Eine ahnungslose Familie hatte den Zuschlag erhalten und die Koffer geöffnet. Die Familie aus einem Vorort von Auckland ist in dem Fall nicht verdächtig, wie die neuseeländische Polizei schon vergangene Woche klargestellt hatte.
Nach Angaben der neuseeländischen Polizei waren die Kinder wohl schon vor mehreren Jahren gestorben. Bei ihrem Tod waren sie demnach zwischen fünf und zehn Jahre alt. Um den Fall aufzuklären, haben die Ermittler inzwischen stundenlange Aufnahmen von Überwachungskameras ausgewertet. Weil der Tod der Kinder schon so lange zurückliegt, könnten wichtige Stellen aber längst gelöscht sein. Auch das Lager, in dem die Koffer aufbewahrt wurden, und das Haus der Familie, in das sie nach der Auktion gebracht wurden, wurden gründlich von der Spurensicherung untersucht.
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Die Familie, die die Koffer ersteigert hatte, bat nach Angaben der Polizei um Respektierung ihrer Privatsphäre. Sie erhielt demnach Unterstützung bei der Verarbeitung ihres Traumas. Ein Nachbar der Familie sagte der Zeitung "The New Zealand Herald", er passe derzeit auf ihr Haus auf. Wegen des Medienrummels um die grausige Entdeckung in den Koffern habe die Familie Auckland verlassen.