Ein achtjähriges Mädchen und eine 15-jährige Jugendliche sind in Nordrhein-Westfalen zwei schweren Sexualverbrechen zum Opfer gefallen. Die Achtjährige wurde in Mönchengladbach von einem 28-jährigen Mann in der elterlichen Wohnung missbraucht. Die Jugendliche wurde in den Bochumer Ruhrwiesen von zwei 20-Jährigen brutal vergewaltigt. Alle Täter wurden gefasst und kamen in Untersuchungshaft, wie die Polizeibehörden am Wochenende berichteten. Beide Taten geschahen bereits am Freitag.
Bei dem Fall in Mönchengladbach hatte ein Spendensammler an der Wohnungstür geklingelt. Als der 28-Jährige bemerkte, dass das kleine Mädchen allein war, drängte er sich hinein, bedrohte es und missbrauchte es. Noch am selben Abend wurde er festgenommen. Das Opfer befindet sich der derzeit in Obhut der Eltern. Psychologische Hilfe habe die Familie noch nicht in Anspruch genommen, sagte ein Polizeisprecher.
Mutmaßliche Täter sammelte Geld
Wegen sexuellen Missbrauchs an einem anderen Kind war der Tatverdächtige bereits früher zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt worden - ausgesetzt zur Bewährung. Er bestritt die Tat. In seiner Wohnung stellte die Polizei jedoch ein Messer sicher, mit dem er das Kind bedroht haben soll. "Es spricht alles eindeutig gegen ihn", sagte ein Polizeisprecher.
Während der Tat war das Mädchen allein - der Vater war nur kurz weg, um etwas zu erledigen. Nach Polizeiangaben sammelte der mutmaßliche Täter schon seit mehreren Tagen in der Umgebung Geld für eine Selbsthilfeeinrichtung für Behinderte. Als Arbeitsloser habe er sich damit ein "kleines Zubrot" verdient. Dabei gab er einem späteren Zeugen seine Visitenkarte, was die Polizei schnell auf seine Spur führte.
Spaziergängerin hörte die Schreie
Bei der Tat in Bochum hatte sich eine 15-Jährige aus Essen nach eigenen Angaben mit einem der Männer verabredet. Dieser brachte einen Freund mit. Die 20-Jährigen zogen sie in den Ruhrwiesen in ein Gebüsch und zwangen sie, viel Wein zu trinken. Anschließend drückten sie ihr einen faustgroßen Stein an den Kehlkopf und vergewaltigten sie. Auch als die 15-Jährige vor Schmerzen und Angst um Hilfe schrie, ließen die beiden nicht von ihr ab.
Eine Spaziergängerin hörte die Schreie und rief die Polizei. Kurz nachdem die Beamten eingetroffen waren, kamen ihnen die drei entgegen - stark verdreckt und verletzt. Als die Polizisten die 15-Jährige ansprachen, reagierte sie völlig verstört. Gleichzeitig redeten die beiden Tatverdächtigen auf sie ein. Erst als sie allein befragt wurde, konnte sie den Beamten über die Vergewaltigung berichten. Die beiden Männer bestritten die Tat.