Der Notarzt konnte nicht mehr helfen: Ein zweijähriger Junge ist in Erkrath bei Düsseldorf an schwersten Misshandlungen gestorben. Offenbar musste er vor seinem Tod furchtbare Qualen durchstehen. Die Obduktion ergab als Todesursache inneres Verbluten durch äußere Gewalt. Bei den zahlreichen Blutergüssen handelt es sich nach Angaben eines Sprechers der Mordkommission auch um ältere Verletzungen. Außerdem wurde eine großflächige Verbrennung und Verbrühung am Rücken festgestellt.
Das Amtsgericht Wuppertal erließ Haftbefehl gegen die 31-jährige Mutter und ihren 22-jährigen Freund. Der zuständige Staatsanwalt sagte auf einer Pressekonferenz in Mettmann, es bestehe dringender Verdacht auf Totschlag gegen die beiden.
Verdächtige verwickeln sich in Widersprüche
Der 22-jährige Lebensgefährte der Mutter hatte am Mittwoch gegen 13.30 Uhr über den Notruf 112 die Rettungskräfte alarmiert. Der Kindernotarzt fand den kleinen Jungen in der Wohnung seiner Großmutter bereits leblos vor und konnte ihn nicht mehr reanimieren. Als ihm die massiven Misshandlungsspuren auffielen, rief er die Polizei.
Die Tatverdächtigen bestritten jegliche Beteiligung an den Verletzungen des Kindes und erklärten, der Junge habe sich bei Stürzen und Unfällen verletzt. Die geschilderten Vorfälle könnten so aber nicht passiert sein, sagte der Staatsanwalt. Die Verdächtigen hätten sich außerdem in Widersprüche verwickelt und sich später auch gegenseitig verdächtigt.
Frau hat drei weitere Kinder
Tatverdacht gegen die Großeltern des Kindes, in deren Wohnung die Leiche gefunden wurde, bestehe bislang nicht. Drei weitere Kinder der 31-Jährigen, Mädchen im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren, wurden einer Jugendschutzeinrichtung übergeben. Der leibliche Vater der Kinder, ein 30-Jähriger, lebt seit einem Jahr von der Frau getrennt. Er soll seinen Sohn zuletzt vor zwei bis drei Wochen besucht haben. Die Beziehung zum neuen Lebensgefährten besteht seit zwei Monaten.