Wende in Österreich Doch kein Überfall eines Unbekannten? Vater soll sechsjährigen Sohn getötet haben

Die Tat ereignete sich St. Johann im österreichischen Bundesland Tirol
Die Tat ereignete sich St. Johann im österreichischen Bundesland Tirol
© Georg Köchler / Zoom Tirol / APA / DPA
Spektakuläre Wende im Todesfall eines Sechsjährigen in Österreich. Der Vater des Kindes steht unter Mordverdacht – nachdem er zuerst behauptet hatte, überfallen worden zu sein.

Sechs Monate nach dem Ertrinkungstod eines Sechsjährigen in Österreich steht sein Vater unter dringendem Mordverdacht. "Mehrere Indizien haben sich inzwischen zu einem Bild gefügt, das den dringenden Tatverdacht erhärtet", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Innsbruck am Mittwoch. Der 38-jährige Vater sei nicht geständig und bleibe bei seiner Darstellung. Das Gericht muss nun bis Donnerstagabend über die Verhängung einer Untersuchungshaft entscheiden.

Fall sorgte in Österreich und darüber hinaus für Aufsehen

Der Sechsjährige war Ende August vergangenen Jahres tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol gefunden worden. Nach der bisherigen Version war der Vater des geistig beeinträchtigten Kindes bei einem Spaziergang von einem Unbekannten mit einer Flasche niedergeschlagen und im bewusstlosen Zustand beraubt worden. Danach soll das Kind aus dem Kinderwagen gestiegen und in die Ache gestürzt sein. Der Fall sorgte in Österreich und darüber hinaus für Aufsehen.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur APA soll der Vater die Flasche, mit der er angeblich niedergeschlagen wurde, selbst im Kinderwagen mitgeführt haben. Auch seien die Verletzungen nicht mit der Tat in Einklang zu bringen gewesen. Diese und weitere Indizien wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht kommentieren.

Sein Verteidiger konnte die Festnahme seines Mandanten nicht nachvollziehen. "Die Polizei wirft ihm scheinbar vor, er habe seinen Sohn von seiner Krankheit erlösen wollen. Mein Mandant ist schockiert über diesen Vorwurf und bestreitet ihn vehement", meinte der Anwalt zur "Tiroler Tageszeitung".

DPA
wue

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