Wegen schweren Bandendiebstahls mit Kindern und Jugendlichen ist ein 38-Jähriger in Pforzheim zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der geständige Mann hatte entlang der Rheinschiene Wohnungseinbrüche in großem Stil organisiert. Laut Urteil hatte er überwiegend Jugendliche und strafunmündige Kinder unter 14 Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien zu Einbrüchen und versuchtem schweren Diebstahl angeleitet und teilweise auch gezwungen.
Auf die Spur des gebürtigen Kroaten war die Polizei nach einem versuchten Einbruch durch zwei Kinder im Juli 2005 im baden-württembergischen Lahr gekommen. Bei der Festnahme hatten Beamte Diebesgut in einem Versteck im Dach seines Autos gefunden. Auf dem Lagerplatz der Bande stießen die Ermittler außerdem auf mehr als 150 weitere Schmuckstücke und Uhren. Ausgangspunkt für die Diebestouren soll das deutsch-französische Grenzgebiet gewesen sein.
Nach den Angaben des Gerichts hatte der Mann die Jungen und Mädchen mit dem Auto zu den Tatorten gefahren, die Nachbarschaft abgesichert und Anweisungen über ein Mobiltelefon erteilt. Nach den Einbrüchen nahm der Rollstuhlfahrer die Beute entgegen und brachte die Kinder zum nächsten Tatort.
Das Urteil der Auswärtigen Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe in Pforzheim ist rechtskräftig. Nach seiner Strafe in Deutschland wird der 38-Jährige wahrscheinlich noch eine Haft in Italien absitzen müssen. Dort läuft derzeit noch ein Auslieferungsverfahren gegen den gebürtigen Kroaten wegen schweren Diebstahls und Hehlerei.