Sao Paulo Mann bedroht Familien mit Waffe vor Schule – eine Mutter schießt ihn nieder

Eine Privatschule in Sao Paulo wurde zum Tatort (Symbolbild)
Am Muttertag wurde eine Privatschule in Sao Paulo zum Tatort
© Peter Byrne/ / Picture Alliance
Im brasilianischen Sao Paulo lauerte ein bewaffneter Mann außerhalb einer Schule und wartete auf seine Chance auf einen Raubüberfall. Als er zur Waffe griff und Eltern und Kinder bedrohte, fiel ein Schuss. Doch es war nicht der Angreifer, der den Abzug betätigte.

In Sao Paulo wollte ein bewaffneter Mann eine Gruppe Mütter und Kinder ausrauben. Doch er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass eine der Frauen sich zur Wehr setzte. Für den Angreifer endete der versuchte Überfall tödlich. Die Daily Mail berichtete über das Drama, das sich an einem Zebrastreifen vor einer Schule abspielte. Eine Kamera zeichnete den Vorfall auf. 

Privatschule in Sao Paulo wird zum Tatort

Es ist nachmittags, die Kamera zeigt ein paar Mütter, die auf ihre Kinder vor der Schule warten. Alles scheint friedlich, die Sonne steht tief. Dann betritt ein Mann die Szenerie. Die Haare kurz geschoren, bekleidet mit einem schwarzen Kapuzen-Pullover und einer kurzen Hose. An den Füßen trägt er Flip-Flops.

Er geht auf die Gruppe von Kindern und Frauen zu. Dann zückt er eine Waffe und hält sie mit dem ausgestreckten Arm in Richtung der Menschentraube. Panik ensteht, ein paar Frauen und Kinder weichen erschrocken zur Seite. Der Angreifer versucht nach den Taschen und Wertsachen der Opfer zu greifen, die Waffe weiter in der Hand haltend. Was der Angreifer nicht bemerkt: Außerhalb seines Blickfelds greift eine der Mütter in ihre Handtasche. Dann fallen Schüsse.

Angreifer wird niedergeschossen

Doch nicht der Mann hatte geschossen. Er liegt stattdessen mit schmerzverzogenem Gesicht auf dem Boden und hält sich die Brust. Eine der wartenden Mütter hatte innerhalb von Sekunden eine Schusswaffe aus ihrer Handtasche gezogen und abgedrückt. Drei Mal. Unter Schock liegt der Angreifer auf dem Zebrastreifen, die Frau handelt schnell, zielt weiter mit der Pistole auf den Mann, geht auf ihn zu und kickt seine Waffe aus der Reichweite und nimmt sie auf. Nachdem sie sich kurz von ihm entfernte, geht sie wieder auf ihn zu und gibt ihm Anweisungen, dass er sich auf den Bauch zu rollen habe. Die Hände muss er dabei hochhalten. Mit dem Fuß auf seinem Rücken wartet sie dann schließlich, bis die Polizei eintraf.

Wartende Mutter ist Polizistin

Später wird bekannt, wieso die Frau eine Waffe bei sich trug. Die 42-jährige Mutter heißt Katia da Silva Sastre und ist Polizeibeamtin. Sogar eine sogenannte "duty armed Policeofficer", also pflichtmäßig mit einer Schusswaffe ausgerüstet, auch in zivil. Der mutmaßliche Räuber überlebte den Vorfall nicht. Er starb im Krankenhaus an seinen Schussverletzungen. Da Silva Sastre wurde für das beherzte Eingreifen von der Stadt geehrt: "Ihr Mut und ihre Präzision rettete das Leben von vielen Müttern und Kindern", twitterte der Gouverneur von Sao Paulo nach dem Vorfall. Sie selber gibt sich bescheiden: "Ich wusste nicht, ob er in die Schule gehen wollte. Ich dachte nur daran, das Leben der Mütter, der Kinder, meins und das meiner Tochter zu retten". Der Überfall ereignete sich übrigens am Muttertag, als die Privatschule zu einer kleinen Feier einlud.

fk

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