Tötungsdelikt in Schackendorf Ehemann der Getöteten in U-Haft - entsorgte er die Leiche mit Gartenabfällen?

Schackendorf - Mordfall - halbnackte Leiche
Die Polizei hält sich mit Details zur entdeckten Frauenleiche bei Schackendorf derzeit noch bedeckt (Symbolbild)
© Eibner-Pressefoto/Picture Alliance / Picture Alliance
Im schleswig-holsteinischen Schackendorf hat sich ein mysteriöser Mordfall ereignet. Demnach fand ein Mann die halbnackte Leiche seiner Ehefrau am Donnerstag an einer verlassenen Straße. Ob es sich bei der Tat um ein Sexualdelikt handelt, blieb zunächst unklar. Die Frau lag reglos und mit entblößtem Unterkörper nahe der A21. Zudem soll die Tote, die mit ihrem Hund Gassi ging, ein Loch im Kopf aufgewiesen haben. Der Ehemann hatte seine Frau bei der Polizei als vermisst gemeldet, habe dann aber auf eigene Faust nach ihr gesucht. Dabei sei er auch die von seiner Frau bevorzugten Gassi-Routen abgegangen, wo er letztlich den grausigen Fund machte. Am Freitag dann die Kehrtwende: Die Polizei nahm den Ehemann als Tatverdächtigen fest. Laut einem Medienbericht hat die Staatsanwaltschaft Kiel Haftbefehl gegen ihn erlassen. Es besteht wohl der Verdacht, dass der Mann den Auffundort seiner Frau inszeniert hat.
Der mysteriöse Todesfall in Schackendorf hat am Freitag eine überraschende Wendung genommen: Inzwischen gilt der Ehemann, der die Leiche seiner Frau gefunden haben will, als dringend tatverdächtig. Der 47-Jährige sitzt seither in Untersuchungshaft.

Im Fall der in der Nähe von Schackendorf (Kreis Segeberg) tot aufgefundenen Frau verdichten sich die Anzeichen auf eine Familientragödie. Der Ehemann der Getöteten sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Der 47-jährige Volker L. war im Laufe des Freitags "wegen des Verdachts eines vorsätzlichen Tötungsdelikts" zunächst festgenommen worden, wie der zuständige Oberstaatsanwalt Axel Bieler den "Kieler Nachrichten" bestätigte. Weil die Indizien gegen den Mann offenbar so schwerwiegend waren, stellte ein Richter noch am selben Abend einen Haftbefehl aus. Der Tatverdächtige selbst soll indes bestreiten, mit dem Tod seiner Frau, die laut Bieler "durch stumpfe Gewalt" ums Leben kam, etwas zu tun zu haben.

Der 47-Jährige hatte seine Ehefrau am Mittwochabend bei der Polizei zunächst als vermisst gemeldet, nachdem sie von einem angeblichen Spaziergang mit Hund auch nach Stunden nicht zurückgekehrt war. Die Beamten verzichteten vorerst jedoch auf eine gezielte Suche, weil die 34-Jährige zu diesem Zeitpunkt noch keine 24 Stunden verschwunden war. Also machte sich Volker L. eigenen Angaben zufolge am Donnerstag auf eigene Faust auf die Suche nach seiner Frau Nadine, die er gegen Mittag halbnackt und mit einer Kopfverletzung am Rand eines parallel zur A21 verlaufenen Wirtschaftsweges gefunden haben will. Er informierte die Polizei, die das Areal seither mehrfach und unter Mithilfe einer Hundertschaft nach Spuren absuchte.

Zweifel an der Version des Ehemanns

In diesem Zuge kamen den Ermittlern offenbar erste Zweifel an der Version des nun dringend Tatverdächtigen. So seien beispielsweise in der Nähe der Leiche keinerlei Spuren eines Hundes gefunden worden, stattdessen aber Reifenspuren, berichtet der "Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag" in seiner Onlineausgabe. Laut "Kieler Nachrichten" fand die Polizei zudem Gegenstände, die möglicherweise etwas mit der Tat zu tun haben und daher nun kriminaltechnisch untersucht würden.

Dazu, ob der Fundort der Leiche von Nadine L. auch der Tatort ist, oder ob dieser lediglich so inszeniert wurde, um ein Sexualverbrechen vorzutäuschen, wollten sich Staatsanwaltschaft und Polizei nicht äußern. 

Entsorgte Volker L. die Leiche am Mittwochabend?

Indes will die "Segeberger Zeitung" von Nachbarn erfahren haben, dass das Ehepaar zuletzt des Öfteren gestritten haben soll. Ebenso will ein Nachbar Volker L. am Mittwochabend beobachtet haben, wie dieser trotz nasskalten Wetters einen größeren Berg Gartenabfälle mit seinem Auto abtransportierte. Ob er das tatsächlich getan hat und ob dabei womöglich der Leichnam der 34-Jährigen "entsorgt" wurde, dürften die kommenden Ermittlungen zeigen. Sowohl Staatsanwaltschaft wie auch Polizei wollen sich den Medienberichten zufolge erst am Montag wieder zu dem mysteriösen Todesfall äußern.

mod

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