17 Tote und Dutzende Verletzte: Das ist die erschütternde Bilanz des Amoklaufs an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, im US-Bundesstaat Florida. Die Tat ist der letzte schreckliche Höhepunkt einer langen Reihe von Massakern in den USA. Laut einer Statistik von Everytown, einer Non-Profit-Organisation, die sich für bessere Waffenkontrollen einsetzt, gab es allein in den ersten 45 Tagen dieses Jahres bereits 18 Schießereien an US-Schulen. Viele Amerikaner macht das fassungslos und wütend, und auch hartgesottene Profis lässt das nicht enden wollende Blutvergießen in ihrem Land nicht kalt.
So brach Philipp Mudd, Terrorexperte des US-Nachrichtensenders CNN, vor laufenden Kameras sogar in Tränen aus, als er von Moderator Wolf Blitzer zu dem Amoklauf befragt wurde. "Was geht Ihnen, als jemand der für das FBI gearbeitet hat, durch den Kopf?", fragte Blitzer den ehemaligen Vizechef der Abteilung für nationale Sicherheit der US-Bundespolizei.
Nach einem Exkurs über ein Gespräch mit einem Terroristen, wendete Mudd sich sichtlich berührt dem Anschlag in Florida zu und antwortete: "Ich habe zehn Nichten und Neffen. Wir reden immer über Bump Stocks [Vorrichtungen, die halbautomatische Waffen dauerfeuerfähig machen, Anm. d. Red.], wir reden über Gesetzgebung - ein Kind Gottes ist tot! Können wir in diesem Land nicht endlich anerkennen, dass wir das nicht akzeptieren können?" Dann bricht der Terrorexperte in Tränen aus und sagt zum Moderator: "Ich kann das nicht, Wolf. Es tut mir leid, wir können das nicht machen." Blitzer bricht das Interview daraufhin ab.
Auch bei Prominenten wie Popstar Britney Spears und den Schauspielerinnen Reese Witherspoon und Alyssa Milano hat das Massaker Entsetzen und Fassungslosigkeit ausgelöst - aber auch Kritik an der Politik. "Drei der zehn schlimmsten Massenschießereien in der US-Geschichte haben sich in Ihrem ersten Jahr ereignet, Herr Präsident. Was werden Sie dagegen unternehmen?", fragte der britische TV-Moderator und Journalist Piers Morgan auf Twitter US-Präsident Donald Trump.
Sängerin und Schauspielerin Bette Midler wurde noch deutlicher: In Richtung des US-Kongresses, der von Trumps Republikanern beherrscht wird, schrieb die 72-Jährige auf Twitter: "Herzlichen Glückwunsch an die rückgratlosen Feiglinge, die nichts tun, um uns zu helfen, diese schreckliche Epidemie einzudämmen."