Bei einer Schießerei im US-Bundesstaat South Carolina sind neun Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei sucht nach dem flüchtigen Täter, wie der örtliche Polizeichef Gregory Mullen in Charleston in der Nacht zum Donnerstag auf einer Pressekonferenz sagte. Ein weißer Mann habe in dem von Afroamerikanern besuchten Gotteshaus das Feuer auf Menschen eröffnet, die zu einer Bibelstunde zusammengekommen seien. Acht Menschen seien am Tatort gestorben, ein weiterer Mensch im Krankenhaus.
Pfarrer unter den Opfern in South Carolina
Ein Mensch liege schwer verletzt im Krankenhaus, sagte der Polizeichef. Einzelheiten zu den Opfern wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Laut unbestätigten Medienberichten soll Clementa Pinckney, demokratischer Senator im Landesparlament, unter den Opfern
sein. Der 41-Jährige ist Pfarrer an der methodistischen Emanuel-Kirche, die zu den ältesten Kirchen im Süden der USA gehört. Allerdings betont die Polizei von Charleston, dass zur Stunde noch kein Opfer offiziell identifiziert ist.
Der Täter wird als ein etwa 20-jähriger weißer Mann beschrieben, er wird als sehr gefährlich eingestuft. Von ihm fehlte zunächst jede Spur. Es handele sich vermutlich um eine rassistisch motivierte Tat, sagte Polizeichef Mullen. Ähnlich äußerte sich Charlestons Bürgermeister Joseph P. Riley: "Der einzige Grund dafür, dass jemand in eine Kirche geht und Leute erschießt, ist Hass." Riley nannte die Tat unfassbar. South Carolinas Gouverneurin Nikki Halley sprach den Angehörigen der Opfer auf Twitter ihr Beileid aus.
Ein unbekannter Anrufer hatte in der Umgebung der Kirche fast zeitgleich eine Bombendrohung ausgesprochen. Es bestehe jedoch keine Gefahr, erklärte die Polizei.