Bei einem Macheten-Angriff auf die Besucher zweier Kirchen in Spanien sind ein Küster getötet und ein Priester schwer verletzt worden. Insgesamt vier Menschen wurden verletzt. Der mutmaßliche Angreifer sei kurz darauf festgenommen worden. Es seien Terrorermittlungen aufgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwochabend nach den Bluttaten im südspanischen Algeciras mit.
Der eine Machete schwingende Mann habe zunächst in einer Kirche den Priester angegriffen und verletzt, teilte das Innenministerium mit. Dann sei er in eine nahegelegene zweite Kirche gestürmt, habe dort gewütet und den Küster angegriffen. Die Leiche des Kirchendieners wurde den Berichten zufolge auf einem öffentlichen Platz vor einer Kirche gefunden.
Nach Angaben seiner Kirchengemeinde handelt es sich bei dem verletzten Priester um einen 74-Jährigen.
Spanien: Messdiener stellte sich Angreifer entgegen
Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen 25-jährigen Marokkaner. Der Mann war Augenzeugen zufolge mit dem Ruf "für Allah" in die Kirche San Isidro eingedrungen und hatte die Menschen aufgefordert, sich zum Islam zu bekennen, wie die Zeitung "elDiario.es" berichtete. Drei Frauen hätten aus der Kirche flüchten können und aus einem nahegelegenen Friseurladen die Polizei alarmiert.
Anschließend lief der Täter dem Bericht zufolge zu der nur 200 Meter entfernten Kirche La Palma, wo er Geistliche bedroht habe. Der dortige Messdiener habe sich ihm entgegengestellt und ihn bis auf die Straße verfolgt, wo ihn der Angreifer dann tödlich verletzt habe, schrieb "elDiario.es" weiter. Kurz darauf sei der mutmaßliche Täter von der Polizei festgenommen worden. Er sei weder vorbestraft noch anderweitig polizeibekannt gewesen.
Der regionale Regierungschef der autonomen Gemeinschaft Andalusien, Juanma Moreno, verurteilte das Verbrechen auf Twitter, rief zugleich aber zu Besonnenheit auf, während "die Fakten untersucht werden". Er versicherte, dass "Intoleranz niemals einen Platz in unserer Gesellschaft haben wird". Der Bürgermeister von Algeciras, José Ignacio Landaluce, äußerte sich erschüttert über die Tat und ordnete eine eintägige Trauer in der Stadt an.