Die Federales hatten gerade eine Straßensperre in der staubigen, glühend heißen Ebene östlich von Matamoros errichtet. Es war mal wieder einer dieser fruchtlosen Versuche, die Flut der Narcotraficantes aufzuhalten, die ihre Waren über das braungrüne Wasser des Rio Grande schmuggelten. Die Nachmittagssonne schien grell und unbarmherzig heiß. Die Handvoll Männer der mexikanischen Bundespolizei wurde jäh aus ihrer Trägheit gerissen, als ein roter Chevy-Pick-up mit Vollgas ihre Sperre durchbrach.
„Er hat was gemacht?“, fragte Comandante Juan Benítez Ayala erstaunt, als einer seiner Männer ihn bald darauf anrief. Die Federales hatten den Pick-up erkannt: Er gehörte „Little“ Serafín Hernández, einem arroganten, leicht beschränkten Mitglied der mächtigen Hernández-Familie. Der Beamte am Telefon sagte, er und seine Kollegen hätten Little Serafín bis zu einer Ranch verfolgt, die an einem Hang 25 Kilometer westlich von Matamoros liege. Als die Polizisten das Gelände später inspizierten, stießen sie auf eine dämonisch wirkende Statue mit einem Gesicht aus Muschelschalen.
Der abergläubische Benítez wusste sofort, was das bedeutete: schwarze Magie. Er nahm solche Zeichen ernst.