In einer netten, ruhigen Straße in einem netten, ruhigen Viertel nördlich von Houston, Texas, lebt ein netter, ruhiger Mann. Er ist 54 Jahre alt, durchschnittlich groß, durchschnittlich schlank, mit braunem Kurzhaarschnitt und grauen Schläfen. Er hat sanfte, braune Augen. Manchmal trägt er eine Nickelbrille, die ihn wie einen Wissenschaftler aussehen lässt.
Der Mann wohnt allein mit seinen beiden Katzen Id und Ego. Jeden Morgen läuft er barfuß in die Küche und füttert sie. Danach geht er durch die Hintertür zu einem kleinen Teich, gibt seinen Goldfischen zu essen und widmet sich ein paar Minuten seinem Garten mit den vielen Caladien und Lilien, Gardenien und Glyzinien, dem japanischen Pflaumenbaum und den seltenen grünen Rosen.
An manchen Tagen setzt er sich auch auf die kleine Bank am Goldfischteich, neben die Skulptur einer balinesischen Tänzerin, und genießt die Stille. Oder er kehrt zurück ins Haus, nimmt in seinem Lehnstuhl im Wohnzimmer Platz und liest: Shakespeare, C. G. Jung oder Gandhi. Auf dem Couchtisch liegt ein Buch mit Gandhi-Zitaten. Eines, das er besonders mag: „Gewaltlosigkeit ist die größte Macht, die der Menschheit in die Hand gegeben ist. Sie ist mächtiger als die mächtigste Zerstörungswaffe, die die Menschheit je ersonnen hat.“
Seine Nachbarn beschreiben den Mann als stets höflich. Auf der Straße grüße er freundlich lächelnd und mit leiser, sanfter Stimme. Allerdings sei nicht viel aus ihm herauszubekommen. Auf die Frage, womit er sein Geld verdiene, antworte er nur knapp, als „Personaler“ in einer Firma in der Innenstadt, bevor er wieder lächelnd im Haus verschwinde.
Was seine Nachbarn nicht wissen: Im Schlafzimmer, neben seinem Himmelbett, hat der Mann ein schwarzes Telefon, auf dem er sehr ungewöhnliche Anrufe erhält.