Auf einmal ist es nass in ihrem Bett.
Dann kommen die Schmerzen, im Bauch, im Rücken, werden immer stärker, und sie fragt sich: Warum? Sie sucht nach Antwort in einem Buch. Unter den Schlagworten findet sie: „Geburt“.
Da versteht sie, so wird sie später sagen. Da erinnert sie sich.
Im Bett kann sie kaum liegen bleiben, die Wehen, sie läuft auf und ab, sonst dreht sie durch. Zehn Stunden geht das so. Nichts passiert. Sie blättert im Telefonbuch. Eine Hebamme. Sie habe es ja versucht, wird sie später behaupten. Niemand geht ran. Blutungen und Schmerz und Verzweiflung.
Nach 23 Stunden, im Morgengrauen, drückt sie es ins Leben. Der Po kommt zuerst und die kleinen Beine. Dann liegt es in der Dusche. Es weitet den Brustkorb. Es weint. Brüllt.
Und sie, sie schaut das Ding nicht an. Fühlt sich wie in Watte, wie in einem anderen Universum. Hört dieses Geschrei. Da ist nur ein einziger Gedanke.
Sei doch ruhig. Sei doch ruhig.