Ein 33-jähriger einheimischer Jäger wurde wegen Mordes am deutschen Segler Stefan R. schuldig gesprochen. Ein Gericht in Französisch-Polynesien hat Arihano Haiti zu 28 Jahren Haft verurteilt. Der Täter wurde auch für schuldig befunden, die Gefährtin des Ermordeten verschleppt und sexuell belästigt zu haben.
Das Gericht legte in seinem Urteil fest, dass Haiti nicht vor Ablauf von 18 Jahren freigelassen werden darf. Der Mordfall hatte im Oktober 2011 viel Aufsehen erregt, auch deshalb, weil der Verdacht des Kannibalismus aufkam. Dieser bestätigte sich aber im Laufe der Ermittlungen nicht.
Der Schleswig-Holsteiner und seine Freundin hatten bei einer Weltumsegelung mit ihrem Katamaran einen Zwischenstopp auf der Insel Nuku Hiva eingelegt, die zu den Marquesas-Inseln im Pazifik gehört. Nach Angaben der Freundin war der 40-Jährige auf Einladung des Jägers zu einer Bergtour aufgebrochen, von der der Jäger allein zurückkehrte. Der Jäger habe berichtet, ihr Freund sei verletzt und brauche Hilfe, sagte die Freundin aus. Sie sei mitgekommen, Haiti habe sie dann mit einer Waffe bedroht, sexuell belästigt und an einen Baum gebunden. Sie konnte sich befreien und alarmierte die Behörden, die schließlich eine frische Feuerstelle mit menschlichen Knochenresten, Zähnen und Kleidung fanden.
Der Anwalt der Hinterbliebenen zeigte sich mit dem Urteilsspruch zufrieden. Der Anwalt des Verurteilten sagte, er werde seinem Mandanten von einer Berufung "abraten". Er wertete es als Erfolg, dass dieser nicht zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.