USA "Zunehmende Hasskultur": Trans-Mann nach wochenlanger Folter ermordet

Trans-Rechte in den USA sollten geschützt werden
Die LGBTQ-Organisation The New Pride Agenda aus dem Bundesstaat New York äußerte sich erschüttert über die Tat. Anfang Februar gingen in den USA noch Menschen auf die Straße, um für die Sicherheit von Trans-Menschen zu kämpfen
© Bloomberg / Getty Images
In den USA ist ein 24-jähriger Trans-Mann nach wochenlanger Folter ermordet worden. Die Ermittlerin spricht von einem der schlimmsten Verbrechen, die sie je untersucht habe. 

Die mutmaßliche Leiche des 24-jährigen Trans-Mannes Sam Nordquist ist am Donnerstag in einem Feld in der Nähe der Stadt Canandaigua im US-Bundesstaat New York gefunden worden. Nordquist war vor einer Woche als vermisst gemeldet worden. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. 

"Unsere Ermittlungen haben ein verstörendes Muster von Missbrauch aufgedeckt, das schlussendlich in Sams tragischem Tod endete", sagte Ermittlerin Kelly Swift von der New Yorker Polizei am Freitag bei einer Pressekonferenz. In ihren 20 Jahren bei der Polizei sei dieser Fall eines der schlimmsten Verbrechen, die sie je untersucht habe, erklärte Swift.

Festgenommene in den USA mit "abartiger Gleichgültigkeit"

Nordquist sei im September des vergangenen Jahres aus dem Bundesstaat Minnesota nach New York gereist, um dort seine Freundin zu treffen, die er im Netz kennengelernt habe, hieß es auf der Website einer Spendenaktion für Nordquists Familie. Seit Januar hatte seine Familie nichts mehr von ihm gehört, das letzte Mal gesehen wurde Nordquist Anfang Februar.

Die Polizei geht davon aus, dass Nordquist von Anfang Dezember 2024 bis Februar 2025 wiederholt missbraucht und gefoltert wurde, wodurch er schließlich starb. Seine Leiche sei dann zu dem Feld gebracht worden, um das Verbrechen zu vertuschen. Die fünf Festgenommenen wurden des Mordes mit bedingtem Vorsatz und mit "abartiger Gleichgültigkeit" angeklagt worden. Eine Autopsie soll nun die Todesursache bestätigen.

Die LGBTQ-Organisation The New Pride Agenda aus dem Bundesstaat New York äußerte sich erschüttert über die Tat. In Online-Netzwerken erklärte die Organisation: "Wir wissen, dass das kein Einzelfall ist" und fügte hinzu: "Es ist die tragische Konsequenz der zunehmenden Hasskultur in unserer Gesellschaft". Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

AFP
maf

PRODUKTE & TIPPS