Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den ARD-Moderator Jörg Kachelmann sind nach wie vor kein Thema für die "Tagesschau" oder die "Tagesthemen". Kai Gniffke, zuständiger Chefredakteur von ARD-"aktuell", sagte der "Bild"-Zeitung zufolge, der Fall liege anders als etwa der des Gurkenlaster-Unfalls von Daniel Küblböck, über den in der "Tagesschau" berichtet worden war. "Bei Jörg Kachelmann handelt es sich zum jetzigen Zeitpunkt um einen Verdacht, der Küblböck-Unfall war erwiesen", wird Gniffke zitiert.
Auch mit dem Vergewaltigungsprozess gegen den früheren Pro7-Moderator Andreas Türck sei der Fall Kachelmann nicht vergleichbar: "Erstens liegt der Fall immerhin acht Jahre zurück", sagte Gniffke den Angaben zufolge. "Zweitens wurde gegen den damals populären TV-Star Anklage erhoben. Das ist qualitativ etwas völlig anderes als der bloße Verdacht."
Die ARD werde zum Fall ihres Wetter-Moderators, wie bisher, in der Sendung "Brisant" berichten und den Zuschauern dort mitteilen, "warum Kachelmann zunächst nicht mehr auftritt", erklärte der Chefredakteur.