Fast vier Wochen ist die 15-jährige Rebecca aus Berlin nun verschwunden – weiter fehlt von dem Mädchen jede Spur. Am Samstag rückten erneut Spezialisten der Polizei für eine Suche nach der Schülerin aus.
Im Fokus dabei diesmal: die Autobahn 12 zwischen der Berliner Stadtgrenze und Frankfurt (Oder). Dort seien rund zehn Beamte der Bereitschaftspolizei sowie Mitarbeiter der Mordkommission, die seit rund drei Wochen in dem Fall ermittelt, im Einsatz, teilte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur DPA mit. Ob die neuerliche Suche Folge aufgrund eines bestimmten Hinweises erfolgte, ist nicht bekannt.
Finden Hunde eine Spur zu Rebecca?
Ziel der Aktion sei es gewesen, zu prüfen, ob sogenannte Mantrailer-Hunde an den Autobahnabfahrten zwischen Friedersdorf und Frankfurt (Oder) Spuren aufnehmen können. Die Personensuchhunde sind darauf trainiert, auch nach längerer Zeit den Geruch einer bestimmten Person wahrzunehmen und zu verfolgen – und sie schlugen offenbar an: Der Einsatz verlagerte sich inzwischen auf eine Landstraße bei Fürstenwalde-West. "Irgendwas werden die Hunde gewittert haben", so eine Polizeisprecherin. Es sei aber noch völlig unklar, worum es sich dabei handelt. Die Einsatzkräfte seien ausgehend von der Anschlussstelle Fürstenwalde-West der Autobahn 12 einer Spur gefolgt und in südlicher Richtung bis zu einer Landstraße in Richtung Scharmützelsee gekommen. Am späten Nachmittag sei die Suche abgebrochen worden, weil die Hunde Erholung bräuchten, so die Sprecherin weiter. Vermutlich in der kommenden Woche werde die Suche weitergehen.
Insgesamt gibt es auf dem untersuchten Autobahnabschnitt acht Anschlussstellen. Sie werden für die Aktion nach und nach durch die Brandenburger Autobahnpolizei gesperrt. Dadurch könne es zu Staus kommen, so die Polizei. Der Einsatz begann den Beamten zufolge um 10.30 Uhr. Wie lange er dauert, ist noch offen.
Die Umgebung der Autobahn 12 stand schon mehrfach im Zentrum von Suchaktionen der Polizei. So durchsuchten Beamte in der Nähe der Abfahrt Storkow, rund 50 Kilometer südöstlich von Berlin, in der vergangenen Woche systematisch mit hohem technischen und personellen Aufwand mehrere Waldstücke, jedoch ohne Erfolg. Rebecca ist weiter verschwunden.
Mysteriöse Fahrten auf der Autobahn 12
Die Mordkommission glaubt, dass der 27-jährige Schwager der Vermissten etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat. Er sitzt unter "dringenden Tatverdachts des Totschlags" in Untersuchungshaft. Er streitet den Vorwurf ab; über seine Anwältin will er übereinstimmenden Medienberichten zufolge die Entlassung aus der Haft erreichen.
Ein automatisches Kennzeichenerfassungssystem hatte den himbeerroten Renault Twingo des Tatverdächtigen am Morgen des Verschwindens Rebeccas und einen Tag darauf auf der Autobahn 12 registriert. Laut Polizei komme zu den jeweiligen Zeiten nur der Schwager als Fahrer des Wagens in Betracht. Er habe bisher keine schlüssige Erklärung für die Fahrten abgeben können hieß es.
Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar spurlos. Sie hatte die Nacht zuvor im Haus ihres Schwagers und ihrer ältesten Schwester verbracht. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie das Haus nicht mehr bei Bewusstsein oder gar tot verlassen hat.
Hinweis: Dieser Artikel wurde nach seiner ersten Veröffentlichung aktualisiert.

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