Versuchter Mord aus Rache Lebenslange Gefängnisstrafe für den Briefkasten-Bomber

Ein als Briefkasten-Bomber bekannt gewordener Berliner ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Berliner Landgericht befand den Angeklagten Peter J. am Freitag des versuchten Mordes für schuldig, wie das Gericht mitteilte.

Ein als Briefkasten-Bomber bekannt gewordener Berliner ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Berliner Landgericht befand den Angeklagten Peter J. am Freitag des versuchten Mordes für schuldig, wie das Gericht mitteilte. Der 34-Jährige hatte im November 2008 aus Rache eine Bombe im Briefkasten der Familie seiner Stiefschwester deponiert, wodurch seine Nichte lebensgefährlich verletzt worden war.

Als die damals zwölfjährige Nichte Charlyn die Post holte, zerfetzte ihr der Sprengsatz den rechten Arm. Zudem erlitt das Mädchen Verbrennungen zweiten und dritten Grades im Gesicht und an der Brust. Ein weiterer Sprengsatz auf dem Auto des Schwagers von J. zündete nicht.

Das Gericht ging seinem Urteil davon aus, dass der Angeklagte seine Stiefschwester und ihren Ehemann im Wege der Selbstjustiz "abstrafen" wollte. Er habe die beiden unberechtigterweise für einen Einbruch in seiner Wohnung verantwortlich gemacht.

Peter J. sei trotz einer Persönlichkeitsstörung voll schuldfähig und habe mindestens mit einem bedingtem Tötungsvorsatz gehandelt, befanden die Richter. Aufgrund seiner vorherigen Experimente habe er die Wirkung und Explosionskraft des Sprengsatzes gekannt. Die Positionierung der Sprengfalle sei außerordentlich heimtückisch und zutiefst menschenverachtend gewesen, erklärte der Vorsitzende weiter. Charlyn habe nur aufgrund glücklicher Umstände überlebt.

Mit der Verurteilung des Angeklagten wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Hingegen hatte die Verteidigung lediglich eine Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung beantragt. Der Angeklagte hatte den Anschlag in dem Verfahren gestanden, jedoch eine Tötungsabsicht bestritten.

Nach der Explosion der Briefkasten-Bombe hatte die Fahndung nach dem Täter ganz Berlin in Atem gehalten. Elf Tage später war Peter J. am Berliner Ostbahnhof festgenommen worden.

AFP
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