In einer Eskalation, die mit der Ankunft der Staats- und Regierungschefs in Ägypten zur Weltklimakonferenz zusammenfiel, informierte der ägyptisch-britischen Blogger Abd el-Fattah seine Familie, dass er seit Sonntag kein Wasser mehr zu sich nehmen würde.
Video Ägyptischer Blogger im Hungerstreik - Scholz fordert Freilassung

STORY: Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Dienstag in Scharm el-Scheich, am Rande der Weltklimakonferenz, die Freilassung des in Ägypten inhaftierten ägyptisch-britischen Bloggers Alaa Abd el-Fattah gefordert, der sich vermutlich in einem Hungerstreik befindet. "Es ist sehr bedrückend zu sehen, dass hier ein Menschenleben gefährdet ist. Und der Hungerstreik ist jetzt in ein Stadium getreten, wo wir alle befürchten müssen, dass das wirklich zu ganz furchtbaren Konsequenzen führt. Deshalb habe ich, und wie ich weiß, auch noch viele andere Staats- und Regierungschefs das konkret angesprochen. Und gesagt, da muss jetzt etwas entschieden werden, da muss eine Freilassung möglich werden, damit es nicht dazu kommt, dass der Hungerstreikende verstirbt." Abd el-Fattah ist ein prominenter Aktivist und Blogger. Er wurde im Dezember 2021 wegen Verbreitung vermeintlich falscher Nachrichten zu fünf Jahren Haft verurteilt und befindet sich seit dem 2. April im Hungerstreik, um gegen seine Inhaftierung und die Haftbedingungen zu protestieren. In einer Eskalation, die mit der Ankunft der Staats- und Regierungschefs in Ägypten zur Weltklimakonferenz zusammenfiel, informierte er seine Familie, dass er seit Sonntag kein Wasser mehr zu sich nehmen würde. Abd el-Fattahs Schwester Sanaa Seif sagte vor Journalisten auf dem jährlichen Treffen der Vereinten Nationen in Scharm el-Scheich, man wisse nicht, wo er sei und ob er noch lebe. Auch auf die Bitte Großbritanniens nach einem Lebenszeichen sei vonseiten der ägyptischen Behörden bisher noch nicht geantwortet worden.