Video Afghane in Köln: "Ich bin wie verrückt"

Video: Afghane in Köln: "Ich bin wie verrückt"
Unter dem Motto "Luftbrücke jetzt" haben am Dienstag Menschen in Berlin für die Aufnahme von Menschen aus Afghanistan demonstriert. Jenen, die vor den Taliban ins Ausland fliehen, müsse Schutz gewährt werden. Das fordert auch Alina Lyapina von der Hilfsorganisation Seebrücke. "Wir brauchen diese starken Signale der Solidarität. Wir freuen uns, dass Berlin und Thüringen sich unserem Appell angeschlossen haben, diese Luftbrücke einzurichten und Aufnahmeprogramme für Flüchtlinge aus Afghanistan sofort zu starten." Berlins Regierender Bürgermeister nennt die Situation beschämend. "Es ist eine Situation, nach zwanzig Jahren Krieg, für die man sich schämen muss, dass man da nicht anders vorbereitet war." "Wir werden nicht jedem helfen können, aber wir werden vielen helfen können." Nosratulla ist Afghane, seit sechs Jahren lebt er hier in Köln. Seinen vollständigen Namen will er aus Sicherheitsgründen nicht nennen. Er hofft, dass seine Familie nach Deutschland kommen kann. Die derzeitige Situation in Kabul und anderswo in Afghanistan sei für ihn unerträglich. "Meine Familie ist in Afghanistan und ich kann es nicht beschreiben, ich konnte seit drei, vier Tagen nicht schlafen. Ich bin wie verrückt, ich weiß nicht, was macht meine Familie. Wo sind meine Familie. Ich habe gehört, meine Familie ist zwischen Pakistan und Kabul. Momentan alle Grenzen sind zu (...) "Europa und Amerika, wie ein Zuschauer hat geguckt, was passiert in Afghanistan. Sie haben gar nichts getan. Zwanzig Jahren wir haben geholfen, aber in einer Woche, die Leute haben Hoffnung verloren. Sind ausgereist oder irgendwo. Oder die Taliban haben sie. Ich weiß es nicht." Für Mittwoch hat die Bundeswehr vier weitere Evakuierungsflüge angekündigt. Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer sagte am Dienstag, man werde sich bemühen, jeden auszufliegen, der abreisebereit sei.
In Berlin, Köln und anderswo gingen am Dienstag Menschen auf die Straße, um die Aufnahme von Flüchtenden aus Afghanistan in Deutschland zu fordern. Unter ihnen waren auch Exil-Afghanen.

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