Video Ausgeflogener: "Ich bin den deutschen Truppen sehr dankbar"

Video: Ausgeflogener: "Ich bin den deutschen Truppen sehr dankbar"
Boarding eines deutschen A400M-Rettungsflugs am Flughafen Kabul. Menschen betreten über die Heckklappe den Laderaum des Transportflugzeugs, werden innen von Feldjägern zu ihren Plätzen gewiesen. Eingehängte Sitze müssen für den 750 Kilometer langen Flug bis ins usbekische Taschkent reichen. Auch zwischen den Reihen nehmen Menschen Platz. Nur wenig Gepäck ist auf den Aufnahmen erkennbar. Für die meisten hier ist der Bundeswehr-Flieger zwar nicht das Ende der Reise, doch aber eine erste Ankunft in Sicherheit. Tagelang waren manche bis in die afghanische Hauptstadt unterwegs, um dort dann oft ebenfalls tagelang am oder im Flughafen auf einen Platz zu warten. Mit seinem Handy gedreht hat diese Aufnahmen ein britischer Geschäftsmann. Auch er wurde an Bord einer deutschen Maschine ausgeflogen. "Ich bin der Luftwaffe und den deutschen Truppen sehr dankbar. Sie haben auf dem Flughafen eine großartige Arbeit geleistet, Hut ab." "Als ich dort ankam, herrschte Chaos. Ich brauchte ein paar Stunden, um mich dem Gate zu nähern. Dann habe ich gerufen, dass ich Brite bin und ich hier raus will. Einer der Soldaten winkte mich heran. Wie gesagt herrschte Chaos. Sie feuerten in die Luft, sie hatten keine andere Wahl, als die Menschenmassen zu zerstreuen, das verstehe ich. Tränengas wurde eingesetzt. Und dann holte mich einer von ihnen rein. Und ich war den Tränen nahe." "Dort waren Hunderte Menschen, nicht nur aus Großbritannien, aus Deutschland, aus den Vereinigten Staaten, aus der ganzen Welt, einschließlich Afghanen. Und dort sind wir gestrandet." "Wir saßen ein paar Tage lang ohne Essen und Wasser da. In der Nacht darauf kamen dann ganz normale Leute in den Flughafen, ohne Pässe oder sonst etwas. Sie plünderten alles - und wir hatten Angst. Wir durften nicht hinaus, weil dort die Taliban waren, und auf dieser Seite die amerikanischen Truppen. Was sollen wir tun? Wir warteten einfach." Am Mittwoch klappte es endlich mit einem Bundeswehrflug nach Taschkent. Am Donnerstag ging es mit einer usbekischen Maschine nach Frankfurt. Über zwölf Jahre hatte der Geschäftsmann, der seinen Namen aus Sicherheitsgründen nicht nennen möchte, in Afghanistan gearbeitet.
Mit einem A400M der Bundeswehr wurde ein britischer Geschäftsmann aus Afghanistan ausgeflogen. Mit dem Handy dokumentierte er seine Flucht.

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