Video Bundeswehr-Veteran: Afghanistan-Einsatz sinnlos, umsonst, gescheitert

Video: Bundeswehr-Veteran: Afghanistan-Einsatz sinnlos, umsonst, gescheitert
Viele Erinnerungen verbindet Andreas Eggert mit Afghanistan, schöne und weniger schöne. Viele tolle Leute habe er im Rahmen seiner Einsätze am Hindukusch kennengelernt - einige Menschen aber auch verloren. Sieben Mal schickte ihn die Bundeswehr als Soldat nach Afghanistan, 2013 zum letzten Mal. Der schnelle Vormarsch der Taliban in den letzten Tagen und die jüngsten Bilder aus der Hauptstadt Kabul rücken diese Erinnerungen nun in ein anderes Licht. "Vor einigen Wochen habe ich noch argumentiert, dass der Einsatz durchaus Sinn gemacht hat, weil wir bestimmte Ziele auch erreichen konnten. Wir konnten den Menschen eine gewisse Freiheit schenken und wir konnten eine Generation heranziehen, die sich für ihr Land einsetzt. Und heute blicke ich auf den Einsatz zurück, dass ich sage: er war sinnlos, dieser Einsatz. Und er war umsonst. Und er ist auch gescheitert, dieser Einsatz. Und die 59 toten deutschen Soldaten sind umsonst gestorben." Heute ist Eggert Landesvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Veteranen. Die Entscheidung zum Truppenabzug aus Afghanistan hält er für falsch. "Sie war alternativlos, nachdem die Amerikaner den Abzug angekündigt haben, da die deutschen Kräfte nicht alleine dort hätten seinen Einsatz stemmen können. Und jetzt stehen wir vor einer Situation, wo es schnell gehen muss und wo wir definitiv nicht alle retten können, in einer Ad-hoc-Aktion." Eggert selbst war zuständig für Bewertung der Sicherheitslage der Soldaten. Der Bundesregierung wirft er vor, sich zu spät um Evakuierungspläne gekümmert zu haben. Von vielen sei seit Monaten darauf gedrängt worden.
Noch vor einigen Wochen hat Andreas Eggert argumentiert, dass man am Hindukusch Ziele erreicht habe. Die letzten Tage haben ihn umdenken lassen.

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