Der hessische Wirtschaftsminister Al-Wazir plädierte wenige Tage vor der Landtagswahl dafür, Veränderungen in der Gesellschaft "mit Augenmaß" umzusetzen. Bundeswirtschaftsminister Habeck forderte einen politisch offenen Diskurs und betonte, dafür werde man sich "in den nächsten 70 Stunden" reinhängen.
Video Grünen-Kandidat Al-Wazir: "Demokratie ist kein Lieferdienst!"

STORY: HINWEIS: Diesen Beitrag erhalten Sie ohne zusätzliche Vertonung O-ton Tarek Al-Wazir (Grüne), Hessischer Wirtschaftsminister: "Das heißt, wir müssen daran arbeiten, wir wollen daran arbeiten, dass unsere Kinder auf diesem Planeten eine Zukunft haben. Und wir werden dazu einiges verändern müssen. Aber diese Veränderung trifft auf eine veränderungsmüde Gesellschaft, die eigentlich am liebsten wegen diesen ganzen Veränderungen der letzten Jahre ihre Ruhe haben möchte. Und das genau ist unsere Aufgabe. Und das genau ist auch meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir zeigen, wo wir hinwollen. Dafür zu stehen, dass wir Visionen haben. Dass wir wissen, dass wir Veränderung brauchen. Und gleichzeitig völlig klar ist, dass diese Veränderung nur Schritt für Schritt und mit Augenmaß umgesetzt werden kann. Weil wenn wir die Menschen auf diesem Weg verlieren, haben wir auch in der Sache nichts gewonnen. Das ist die große Aufgabe und das ist unsere, auch meine Verantwortung in den nächsten Jahren." // "Es geht auch um die Frage, ob dieses Land weltoffen an der Sache orientiert, vernünftig bleibt oder ob dieses Land einen anderen Weg geht. Und ja, Demokratie ist kein Lieferdienst. Demokratie lebt vom Engagement von allen Bürgerinnen und Bürgern. Und genau deswegen kämpfen wir so sehr dafür, dass alle ihr Wahlrecht wahrnehmen und dass alle zur Wahl gehen und dass sie demokratisch wählen. Und wenn sie dann am Ende auch noch Bündnis 90/Die Grünen und mich wählen, dann freut es uns und mich ganz besonders. Auf geht's!" O-ton Robert Habeck (Grüne), Bundeswirtschaftsminister: "Welche politische Kultur soll in Deutschland in Zukunft mehrheitsfähig sein? Ist es eine Kultur, die sich aus Angst speist und dadurch das Geschäftsmodell darin sieht, anderen immer die Schuld zu geben? Oder ist es eine Kultur, die die Verantwortung für die Probleme geradezu sucht? Ich will nicht sagen liebt, aber die bewusst auf sie zugeht, um sich dann groß zu machen und breite Bündnisse zu schmieden, um Menschen anzusprechen, auch jenseits der eigenen Partei und des eigenen Milieus." // "Aber ein Verständnis, das diese Generation in ihrer Zeit einen Unterschied machen kann, indem sie zusammensteht, zusammen diskutiert und große Entscheidungen gemeinsam durch tragen kann, das ist die eigentliche Aufgabe am Wahlsonntag in Hessen wie auch in Bayern. Und dafür hängen wir uns ein, in den nächsten 70 Stunden, dafür zu sorgen, dass die politische Kultur in Deutschland eine diskursoffene, einvernehmende, gemeinsame, auf Lösungen hinarbeitende ist und keine, die keine Lösung bietet und dafür gewählt werden will.