Video Human Rights Watch: Saudische Grenzbeamte töten Hunderte Migranten

Video: Human Rights Watch: Saudische Grenzbeamte töten Hunderte Migranten
STORY: Es sind schwere Vorwürfe, die die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch gegen Saudi-Arabien erhebt. Laut einem Bericht sollen saudische Grenzbeamte Hunderte Menschen aus Äthiopien getötet haben, darunter auch Frauen und Kinder. Human Rights Watch spricht von Massentötungen. Nadia Hardman, Autorin des HRW-Berichts: "Wir haben eine intensive und umfangreiche Untersuchung der Tatsache durchgeführt, dass saudische Grenzschutzbeamte mit Sprengwaffen feuern und aus nächster Nähe auf äthiopische Migranten und Asylbewerber schießen, die versuchen, aus dem Jemen nach Saudi-Arabien zu gelangen." Die genauen Zahlen zu verifizieren, sei schwierig, sagt Hardman. "Um wirklich vorsichtig zu sein, sagen wir: mindestens Hunderte und möglicherweise Tausende. Die Leute haben mir erzählt, dass sie in großen Gruppen, von sagen wir 150, unterwegs waren und nur sieben überlebt haben, aber es ist natürlich unmöglich für uns, das zu überprüfen." Der Bericht umfasst die Aussagen Dutzender Äthiopier, die zwischen März 2022 und Juni 2023 versucht haben, die saudisch-jemenitische Grenze zu überqueren. Human Rights Watch untersucht laut Hardman Todesfälle in dem Gebiet bereits seit 2014. Mustafa Sofian Mohammed machte sich vor zwei Jahren auf nach Saudi-Arabien, um dort Arbeit zu suchen. Zu seiner Familie sei er aber mit leeren Händen und nur einem Bein zurückgekehrt, berichtet der Äthiopier. Im Interview mit Reuters TV schildert er, was er erlebt hat. "Sie haben non-stop auf uns geschossen. Ich dachte, der Himmel über mir stürzt ein." Von den 45 Menschen, mit denen er unterwegs gewesen sei, hätten nur drei überlebt, davon ist Mohammed überzeugt. Das Auswärtige Amt zeigte sich am Montag besorgt über den Bericht von Human Rights Watch, eigene Erkenntnisse habe man darüber aber noch nicht, hieß es in Berlin. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verwies auf einen Bericht von UN-Experten, die Saudi-Arabien bereits im vergangenen Jahr Tötungen von Migranten vorgeworfen hatten. Und deswegen haben wir deutlich gemacht, auch als Auswärtiges Amt, dass es für unsere Zusammenarbeit auch sehr wichtig ist, dass wir eine Antwort der saudischen Regierung auf diesen UN-Bericht haben." Ein saudischer Behördenvertreter teilte auf Anfrage per E-Mail am Montag mit, die Vorwürfe von Human Rights Watch seien seien unbegründet und basierten nicht auf verlässlichen Quellen. Auch die UN-Vorwürfe hatte Saudi-Arabien scharf zurückgewiesen.
Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation HRW zufolge sollen die Einsatzkräfte gezielt auf Äthiopier geschossen haben, die versuchten, aus dem Jemen nach Saudi-Arabien zu gelangen. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder.

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