Mit der Raumsonde "Chandrayaan-3" sollen in den nächsten zwei Wochen Erkenntnisse über die Beschaffenheit des kaum erforschten Mond-Südpols gesammelt werden. In Indien sorgt die Mission für Stolz und Begeisterung.
Video Indiens Mondrover auf Erkundungstour

STORY: Mit einem ersten Schnappschuss meldete sich Indiens Mondrover am zum Erkundungsdienst, einen Tag nachdem die Raumsonde Chandrayaan-3 den Erdtrabant erreicht hatte. "Der Ch-3 Rover ist vom Lander heruntergefahren und Indien hat den Mond betreten", teilte die Indische Raumfahrtbehörde ISRO auf dem Messengerdienst X mit. Indien ist das erste Land, dem eine Landung am Südpol des Mondes geglückt ist. China hatte 2019 erfolgreich eine Sonde in den Südpol-Aitken-Krater geschickt. In den kommenden zwei Wochen sollen mehrere Experimente durchgeführt werden, darunter eine Analyse von Mondmineralien oder die Suche nach Wasser unter der Oberfläche. Sreedhara Somanath, Chef der indischen Raumfahrtbehörde ISRO: "Forscher, die sich mit dem Mond beschäftigen, zeigen großes Interesse am Südpol, denn letztendlich wollen die Menschen Kolonien auf dem Mond errichten um von da aus weiter zu reisen. Wir suchen nach dem besten Ort dafür, und der Südpol hat das Potenzial." Die Mondlandung dominierte am Donnerstag auch Indiens Zeitungsschlagzeilen. Passanten in Mumbai und Neu-Delhi zeigten sich beeindruckt von der Mission. "Die gestrige Leistung erfüllt Indien mit Stolz. Unsere Wissenschaftler haben der Welt bewiesen, dass sie auch dazu fähig sind." "Es ist so ein großer Erfolg für eine Nation wie Indien, denn wir sind noch nicht so weit entwickelt wie die USA oder China", sagt dieser Mann und betont, dass die Mission nicht mehr gekostet habe als eine Hollywood-Film. Mit über 6,1 Milliarden Rupien, umgerechnet 74 Millionen US-Dollar, war das Budget tatsächlich kleiner, als für die Produktion des Weltraum-Thrillers "Gravity". Eine Investition, die Indien in den Kreis der Nationen gebracht hat, die auf dem Mond landen konnten: USA, China und die damalige Sowjetunion.