Nach dem Raketeneinschlag in Gaza-Stadt mit möglicherweise hunderten Toten hat Palästinenser-Präsident Abbas ein Treffen mit US-Präsident Biden abgesagt. Wie angespannt die Lage in der Region ist, erlebte auch Bundeskanzler Scholz in Israel am Dienstagabend vor seinem Weiterflug nach Kairo.
Video Krankenhausbeschuss gefährdet Krisendiplomatie

STORY: Die diplomatische Mission von US-Präsident Joe Biden in den Nahen Osten dürfte seit Dienstagabend noch schwieriger geworden sein. Ein Raketeneinschlag in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt mit möglicherweise hunderten Toten gefährdet die Bemühungen, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. Biden schrieb auf der Social Media Plattform X, er sei empört und zutiefst betrübt über die Explosion im Al Ahli Arab Krankenhaus und den schrecklichen Verlust von Menschenleben. Sein nationales Sicherheitsteam habe er angewiesen, weitere Informationen über den genauen Hergang zu sammeln. Die radikal-islamische Hamas macht Israel für den Beschuss verantwortlich, die israelische Regierung weist dies jedoch zurück und spricht stattdessen von einem "fehlgeschlagenen Raketenangriff der palästinensischen Extremisten-Gruppe Islamischer Dschihad." Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas sagte ein für Mittwoch geplantes Treffen mit dem US-Präsidenten ab. Jordanien strich ein für Donnerstag geplantes Treffen mit beiden Politikern sowie dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi. Möglicherweise belastet der Vorfall auch die für Mittwoch geplanten Gespräche von Bundeskanzler Olaf Scholz, der in der Nacht in Kairo eintraf. Wie aufgeladen die Situation derzeit ist, zeigt die Tatsache, dass Scholz während seines Aufenthalts in Israel am Dienstag dreimal wegen Luftalarms Schutzräume aufsuchen musste. Sein Abflug aus Tel Aviv verzögerte sich am Abend, weil Scholz und seine Delegation das Regierungsflugzeug wegen eines Alarms verlassen mussten. Die israelische Luftabwehr fing zwei Raketen in der Nähe des Flughafens ab.