"Das kann nur der Anfang sein. Wir wollen weiterhin so viele Menschen wie nur irgendwie möglich aus Afghanistan in Sicherheit bringen", sagte Außenminister Heiko Maas.
Video Maas: Haben 500 Menschen aus Kabul ausgeflogen

HINWEIS: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Heiko Maas (SPD), Bundesaußenminister: "Wir haben gerade erneut im Krisenstab der Bundesregierung über den aktuellen Stand der Evakuierung gesprochen. Ich kann daraus berichten, dass rund um den Flughafen Kabul die Zustände weiterhin, teils zumindest, außerordentlich chaotisch sind. Die Anzahl der Zugangspunkte ist beschränkt und nach unseren Informationen scharren sich Hunderte von Menschen vor diesen Toren. Teilweise werden das auch Tausende. Und dabei ist es immer wieder zu Gewaltausbrüchen gekommen. Und was unser Team, sowohl aus der Bundeswehr, den Diplomatinnen und Diplomaten, der Bundespolizei vor Ort dort leisten müssen, ist wirklich außerordentlich schwierig. Und es ist auch außerordentlich belastend. Das gilt für das Kernteam der Botschaft, das Krisen-Unterstützungsteam, die Soldatinnen und Soldaten und eben auch die Polizeikräfte, die dort alle vor Ort sind. Über die aufgebaute Luftbrücke ist heute bereits das fünfte Bundeswehr-Flugzeug von Kabul nach Taschkent geflogen. Wir haben jetzt insgesamt seit Sonntag 500 Menschen aus Kabul ausgeflogen und in Sicherheit gebracht. Und wir wollen das in den kommenden Tagen auch in der Quantität weiterführen. Das kann nur der Anfang sein. Wir wollen weiterhin so viele Menschen wie nur irgendwie möglich aus Afghanistan in Sicherheit bringen. Nicht nur wir, sondern auch die Vereinigten Staaten, aber auch andere Länder. Und mit denen organisieren wir diese Luftbrücke immer internationaler. Wir setzen jetzt alles daran, die Luftbrücke aufrechterhalten, solange das möglich ist, und so viele Menschen wie möglich in diesem Zeitraum auszufliegen. Wir müssen aber davon ausgehen, dass dieses Zeitfenster auch begrenzt ist. Aber alle Verantwortlichen vor Ort bemühen sich darum, insbesondere die Vereinigten Staaten, diesen Zeitraum so gut wie möglich auszuschöpfen. Wir haben alle gleichermaßen diese Entwicklungen nicht richtig vorhergesehen, und wir haben jetzt deshalb dieselben Fragen zu beantworten. Und wenn wir in Zukunft noch positiven Einfluss nehmen wollen auf die politische und die gesellschaftliche Entwicklung in Afghanistan, wenn wir fatale Auswirkungen auf die Stabilität der ganzen Region verhindern wollen, dann kann uns das nur gemeinsam gelingen. Und deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf EU-Ebene, auf G7- Ebene, aber auch im Rahmen der Vereinten Nationen jetzt sehr intensiv mit den Fragen und mit den Konsequenzen auseinandersetzen."