Zur Begründung verwies ein Sprecher auf eine drohende Militärintervention des westafrikanischen Regionalblocks ECOWAS. Zuvor hatten die Putschisten eine Frist zur Wiedereinsetzung des gestürzten Präsidenten Bazoum verstreichen lassen.
Video Niger: Junta schließt Luftraum über dem Land

STORY: In Niger ist das Ultimatum der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS an die Putschisten zur Wiedereinsetzung von Präsident Mohamed Bazoum ergebnislos abgelaufen. Kurz vor Verstreichen der Frist befahl die Militärjunta die Schließung des Luftraums über Niger. Online eingesehenes Material das Anbieters flightradar24.com zeigte am Sonntag einen Himmel ohne Flugbewegungen über dem Land. Die Putschisten um General Abdourahamane Tiani dürften mit der Schließung des Luftraums ein militärisches Eingreifen der Nachbarstaaten aus der Luft verhindern wollen. Genau das nämlich hatte die ECOWAS angedroht, sollte das Ultimatum zur Wiedereinsetzung ergebnislos verstreichen. Der italienische Außenminister Antonio Tajani rief die ECOWAS dazu auf, das Ultimatum zu verlängern. Die Putschisten ließen ihre Machtübernahme am Sonntag im Nationalstadion von Niger in der Haupstadt Niamey feiern. Tausende folgten dem Aufruf, so auch dieser Mann. Amadou Hamadou Moumouni / Unterstützter der Putschisten „Ziel der Demonstration ist es, der ganzen Welt und der internationalen Gemeinschaft zu zeigen, dass wir zu 100 Prozent hinter denen stehen, die die Macht übernommen haben. Sie haben die Unterstützung der Bevölkerung. Das hier ist also der Beitrag, den wir leisten können.“ Ein Vertreter der nun von der Armee geführten Regierung betonte während der Versammlung im Nationalstadion, die Junta sei entschlossen, von nun an die Zukunft des Landes zu bestimmten. Es war bereits der siebte Staatsstreich in West- und Zentralafrika innerhalb von drei Jahren. Präsident Mohamed Bazoum ist weiter inhaftiert. Beobachter befürchten nun, die Junta könnte sich Russland zuwenden und tatsächlich auf militärische Hilfe der Wagner-Miliz zurückgreifen. Auch ein Eingreifen islamistischer Terrorgruppen schließen Experten nicht aus.