Ein am Donnerstag eingebrachter Gesetzentwurf sieht eine Abstimmung noch in diesem Jahr vor. In der 122 Jahre alten Verfassung des Landes werden Aborigines bisher nicht anerkannt.
Video Referendum zur Anerkennung australischer Ureinwohner auf den Weg gebracht

STORY: In Australien wurden die ersten formellen Schritte zur Anerkennung der indigenen Bevölkerung in der Verfassung unternommen. Eine so genannte "Stimme im Parlament" soll Gesetzgeber in relevanten Angelegenheiten beraten. Ein am Donnerstag eingebrachter Gesetzentwurf sieht ein Referendum noch in diesem Jahr vor. In der 122 Jahre alten Verfassung des Landes werden Aborigines bisher nicht anerkannt. Generalstaatsanwalt Mark Dreyfus sagte, der Gesetzesentwurf könne bei einer Versöhnung helfen. "Aborigines und Torres Strait Islander bewohnen den australischen Kontinent seit mehr als 60.000 Jahren. Sie sind die älteste ununterbrochene Kultur der Menschheitsgeschichte. Dennoch werden sie in unserer Verfassung nicht anerkannt. Wir werden mit reinem Herzen und reinem Gewissen aufstehen und wissen, dass unser Land auf dem Weg in eine bessere Richtung ist." Für den überwiegenden Teil der australischen Geschichte wurden Ureinwohner von den Kolonialherren unterdrückt und minorisiert. Sie machen über drei Prozent der Bevölkerung aus. Das Wahlrecht erhielten sie erst in den 1960er Jahren. Zu den Befürwortern des neuen Verfassungsstatus gehört Thomas Mayo. "Ein Referendum wäre eine symbolische Anerkennung der indigenen Völker als erste Völker. Die Ureinwohner haben die Stimme im Parlament selbst vorgeschlagen, um Fairness zu erreichen. Andere Stimmen der Aborigines sind durchaus auch dagegen, etwa wie Warren Mundine, ehemaliger Vorsitzender der Labor Party. "Wir haben das in der Vergangenheit schon fünf Mal versucht und es hat nicht funktioniert. Das Einzige, was wirklich funktioniert, ist, Menschen gleich zu behandeln. Und etwa Hilfe bei Unternehmensgründungen zu leisten, Menschen in Schulen und Universitäten zu bringen und ihnen eine gesunde, sichere Lebensweise zu ermöglichen. Eine Vertretung im Parlament wird daran nichts ändern." Eine Umfrage ergab, dass derzeit 59 Prozent der Befragten für das Referendum sind.