Ein Teil der Republik Moldau könnte sich künftig Richtung Russland abspalten. Das geht aus einer Mitteilung der renommierten Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) hervor, die ein mögliches Referendum in Transnistrien meldet. Der seit 1990 abtrünnige Landstreifen an der Grenze zur Ukraine untersteht zwar völkerrechtlich Moldau, wird aber von pro-russischen Separatisten kontrolliert.
Nun könnte Transnistrien zu Russland überlaufen. Darüber könnte bereits am 28. Februar abgestimmt werden, schreibt das ISW. "Der Vorwand für einen solchen Aufruf wäre die angebliche Notwendigkeit, russische Bürger zu schützen und 'Landsleute' in Transnistrien vor Bedrohungen durch Moldawien oder die Nato oder beide", erklärt die Denkfabrik in einer Mitteilung.
Unmittelbare territoriale Auswirkungen eines möglichen Referendums stuft die Denkfabrik jedoch als unwahrscheinlich ein: "Das ISW hat keine eindeutigen Hinweise auf militärische Vorbereitungen Russlands für eine Intervention in Transnistrien oder Moldawien im Allgemeinen beobachtet".
Transnistrien von pro-russischen Seperatisten kontrolliert
Die selbsternannte Republik Transnistrien verfügt seit 1990 über eine eigene Regierung und Verwaltung. In der Region sind rund 1500 Soldaten der russischen Armee stationiert. Die Bevölkerung Transnistriens setzt sich aus Ukrainern, Russen und Menschen aus Moldau zusammen.
Moldau wiederum hat 2,6 Millionen Einwohner mit einer russischen Minderheit und liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Das Land, das bis 1991 Teil der Sowjetunion war, hat in den vergangenen Jahren eine pro-westliche Wende vollzogen und damit Moskau verärgert. 2022 wurde Moldau der Status eines EU-Beitrittskandidaten zugesprochen.

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sorgen sich die Regierungen in Chisinau und bei westlichen Partnerstaaten darum, dass Moldau dasselbe Schicksal ereilen könnte.
Quellen: X-Account ISW, ISW-Website, mit Nachrichtenagentur AFP