Auf dem Weltwirtschaftsforum in der Schweiz forderte der ukrainische Präsident die Vertreter aus Politik und Wirtschaft dazu auf, mehr Druck auf Moskau auszuüben.
Video Selenskyj in Davos: Die Geschichte steht vor einem Wendepunkt

STORY: Gleich zu Beginn des diesjährigen Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos wendete sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Videoschalte aus Kiew an die Teilnehmer. Die Geschichte stehe an einem Wendepunkt, sagte Selenskyj, nun werde sich entscheiden, ob von nun an rohe Gewalt die Welt beherrschen werde. Selenskiyj forderte die teilnehmenden Länder auf, mehr Druck auf Moskau auszuüben und warf ihnen vor, das Potenzial der Sanktionen noch nicht auszuschöpfen. "Die Sanktionen sollten maximal sein, damit Russland - und jeder andere potenzielle Aggressor, der einen brutalen Krieg gegen seinen Nachbarn führen will - die unmittelbaren Folgen seines Handelns deutlich zu spüren bekommt". Selenskyj forderte ein Ölembargo, die Blockade aller russischen Banken und die Einstellung des gesamten Handels. Die russische IT-Industrie sollte vom Westen abgeschnitten werden. Auch die bislang erhaltene Unterstützung reiche noch nicht aus. “Die Ukraine benötigt all jene Waffen, nach denen wir gefragt haben, nicht nur die bisher angekündigten. Darum brauchen wir auch finanzielle Unterstützung, mindestens fünf Milliarden Dollar monatlich.” Neben Themen wie die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie und dem Klimaschutz steht der kriegerische Konflikt in der Ukraine ganz oben auf der Agenda des Treffens. Vertreter Russlands nehmen nicht an dem Treffen teil, und das ehemalige “Russland Haus” wurde in “Russisches Kriegsverbrecherhaus” umbenannt. Ukrainische Künstler zeigen hier nun Fotos und Videos von Elend und Zerstörung in ihrem Land, die durch den Angriffskrieg Russlands ausgelöst wurden.