Die US-Regierung setzt nach dem Putsch in Niger weiter auf Verhandlungen. Diplomatie sei der beste Weg, um die Situation in Niger zu lösen, sagte US-Außenminister Antony Blinken in einem Interview mit dem französischen Radiosender RFI am Dienstag. Zuvor war die hochrangige US-Diplomatin Victoria Nuland mit leeren Händen aus Niger zurückgekehrt.
Video USA: Keine Fortschritte bei Gesprächen in Niger

STORY: Die Gespräche zwischen den USA und der nigrischen Junta zur Beilegung des Konflikts sind nach Angaben der hochrangigen US-Diplomatin Victoria Nuland nicht vorangekommen. "Sie haben eine ziemlich feste Vorstellung davon, wie sie vorgehen wollen, und das ist nicht mit der nigrischen Verfassung vereinbar", sagte Nuland am Montag nach einem Treffen mit Moussa Salaou Barmou, dem selbsternannten Stabschef der nigrischen Junta, und drei weiteren Militärvertretern. Ein Treffen mit dem gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum oder mit Juntachef General Abdourahamane Tiani sei ihr verwehrt worden, so Nuland. Unterdessen haben die Putschisten in Niger nun den ehemaligen Finanzminister des Landes, Lamine Zeine, zum Regierungschef ernannt. Außerdem empfingen sie Vertreter der Militärregierungen aus den Nachbarländern Burkina Faso und Mali. Diese hatten bereits kurz nach der Machtübernahme in Niger ihre Unterstützung zugesagt. Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS hatte der Militärjunta in Niamey mit einer Militärintervention gedroht, sollte der am 26. Juli gestürzte demokratisch gewählte Präsident Mohamed Bazoum nicht bis zum vergangenen Sonntag wieder in sein Amt eingesetzt werden. Die Junta ließ das Ultimatum verstreichen, sperrte stattdessen den Luftraum über Niger und drohte, die nigrischen Streitkräfte würden sich gegen jeden Angreifer verteidigen. Am Donnerstag wollen die ECOWAS-Staaten über das weiter Vorgehen beraten.