Die Regierung in Peking hatte Lai vor der Abstimmung als einen gefährlichen Separatisten bezeichnet. Der Status von Taiwan ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den USA und China.
Video Vize-Präsident Lai gewinnt Präsidentenwahl in Taiwan

STORY: In Taiwan hat der bisherige Vize-Präsident Lai Ching-te von der Demokratischen Fortschrittspartei (DFP) die Präsidentenwahlen gewonnen. Noch während der Auszählung am Samstag räumten beide Rivalen ihre Niederlage ein. Der Ausgang der zeitgleichen Parlamentswahl stand zunächst nicht fest. Sie ist für die weitere Entwicklung der komplizierten Beziehung zu China wichtig. China betrachtet das demokratisch regierte und industriell hoch entwickelte Taiwan als abtrünnige Provinz. Die Regierung in Peking hatte Lai vor der Abstimmung als einen gefährlichen Separatisten bezeichnet. Die zwei Gegenkandidaten von Lai standen tendenziell eher für eine engere Beziehung zu China, auch wenn sie dementierten pro-chinesisch zu sein. Taiwans bisherige Präsidentin Tsai Ing-wen durfte nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. Rund 19,5 Millionen Wahlberechtigte waren am Samstag aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Der neue Präsident wird sein Amt am 20. Mai antreten. Der Status von Taiwan ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den USA und China. Die Insel ist zwar seit 1949 selbstverwaltet, wird heute jedoch nur von einigen wenigen Staaten als unabhängig anerkannt.