Video Wirtschaftsinstitute erwarten mehr Wachstum im kommenden Jahr

Video: Wirtschaftsinstitute erwarten mehr Wachstum im kommenden Jahr
Kräftiges Wachstum, sinkende Arbeitslosigkeit, geringeres Staatsdefizit: Die künftige Bundesregierung kann den führenden Wirtschaftsinstituten zufolge in ihrem ersten Jahr mit konjunkturellem Rückenwind rechnen. Das Bruttoinlandsprodukt soll 2022 doppelt so schnell wachsen wie in diesem Jahr, so die Forscher am Donnerstag in Berlin zu ihrer Herbstprognose. Oliver Holtemöller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: "Was die ganze Prognose immer noch kennzeichnet, ist die pandemische Lage in Deutschland und in der Welt. Das hat vielfältige Auswirkungen immer noch auf das Wirtschaftsgeschehen. Zum einen werden kontaktintensive Dienstleistungen weiter beeinträchtigt, die befinden sich noch nicht auf normalem Niveau. Zum anderen sind internationale Lieferketten gestört." // "Wir gehen davon aus, dass die normale Auslastung irgendwann im Verlaufe des Jahres 2022 wieder erreicht werden wird, und prognostizieren, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 2,4 Prozent und im Jahr 2022 um 4,8 Prozent zulegen wird. Und damit reduzieren wir unsere Prognose vom Frühjahr deutlich nach unten für das laufende Jahr, heben sie aber gleichzeitig im Zuge der dann aufgeschobenen Erholung auf das nächste Jahr, für das Jahr 2022 deutlich an." Im Frühjahr hatten die Institute in ihrer Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung lediglich ein Wachstum von 3,9 Prozent für das kommende Jahr vorhergesagt. Wegen der akuten Materialengpässe in der Industrie fällt der Aufschwung dafür im zu Ende gehenden Jahr eine Nummer kleiner aus: Hier war bisher ein Plus von 3,7 Prozent erwartet worden. Der maßgebliche Treiber bei der Erholung werde im kommenden Jahr der private Konsum sein, der kräftig anziehen werde. Und: "Insgesamt rechnen wir mit einem Anstieg der Verbraucherpreise in diesem Jahr um 3 Prozent und im nächsten Jahr dann langsam zurückgehend auf 2,6 Prozent. Und in Richtung 2023 dürften wir dann wieder auf eine normale durchschnittliche Inflationsrate einschwenken." Die Bundesregierung müsse stärker über einen sozialen Ausgleich nachdenken, um die ungleichen Belastungen der Haushalte durch den Klimawandel, namentlich die Preissteigerungen, auszugleichen. "Insbesondere die Maßnahmen, die aus dem Klimaschutz folgen, führen zu einer ungleichen Belastung der Haushalte mit Preissteigerungen. Oder jedenfalls können sich die Haushalte angesichts unterschiedlicher Einkommen weniger oder besser auf diese neue Situation einstellen. Und es ist wichtig, in der sozialen Marktwirtschaft für die Akzeptanz von Fortschritt, von Veränderung, von Strukturwandel, dass wir dieses Phänomen mit sozialem Ausgleich begleiten." 2023 dann soll Europas größte Volkswirtschaft laut Prognose um 1,9 Prozent zulegen. 2020 war sie wegen der Corona-Krise um 4,6 Prozent geschrumpft.
Für das laufende Jahr korrigierten die Forscher ihre Prognose deutlich nach unten.

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