Mit 18 filmte er die Fragen Dieser Mann stellt sich seinem jüngeren Ich

Von Linda Richter
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Hier geht es zur Crowdfunding-Kampagne des Projekts: https://www.rockethub.com/projects/61287-later-that-same-life
Hier finden Sie das Original-Video auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=x9n9dt2fKeE


Skript:
Stellen Sie sich vor Ihr 18-Jähriges Ich sitzt Ihnen plötzlich in einem Interview gegenüber:
18-Jähriger: „Das ist verrückt!
56-Jähriger: „Es könnte nicht verrückter werden.
18-Jähriger: „Ich habe nicht erwartet, dass du so aussehen wirst.
56-Jähriger:„Ja, ich bin alt, ich bin dick und aus deiner Sicht heraus, bin ich im Leben gescheitert.
18-Jähriger: „Das bist du nicht.
56-Jähriger:„Doch, das weiss ich. Was meinst du, warum ich dir 38 Jahre aus dem Weg gegangen bin." 
Peter Stoney Emswhiller hat dieses Selbstgespräch mit seinem jüngeren Ich in dem Kurzclip „Later that same life auf Youtube in Szene gesetzt.
1977 ließ er sich von seinem Vater mit den damaligen technischen Möglichkeiten in einer Interviewsituation filmen. Der damals 18-Jährige stellte seinem zukünftigen Ich Fragen und konfrontierte es mit Erwartungen.
Fast 40 Jahre vergingen. Emswhiller schrieb Science-Fiction-Romane. Er machte Karriere als Synchronsprecher. Das Film-Material von seinem jüngeren Selbst verstaubte in einer Schublade.
Bis er in diesem Jahr ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Wegen Herzrythmusstörungen, wie er dem stern erzählte. Die Ärzte konnten dem 56-Jährigen helfen. Der Schreck bewegte Emswhiller dennoch dazu, das lang vorbereitete Projekt endlich zu beenden:
"Es hat mich aufgerüttelt. Mein Vater starb, als er neun Jahre älter war als ich heute. Also dachte ich mir, wenn ich darauf warte, bis ich dazu bereit bin und mein Leben perfekt genug ist, dass ich mit meinem jüngeren Selbst darüber reden möchte, könnt es sein, dass das nie passiert. Und es geht nicht darum bereit zu sein. Es geht darum es einfach zu machen.
Auf einer Crowdfunding-Plattform wirbt er für Unterstützung, um das Interview in Spielfilmlänge zu produzieren. In dem Film möchte Emswhiller seinem Teenager-Selbst auch seine Frau vorstellen.
 Für Emswhiller ist das Projekt mehr als nur ein kunstvoll inszeniertes Selbstgespräch. Er selbst habe sich lange vor den Fragen und Sehnsüchten dieses 18-Jährigen versteckt, sagt er. Mit dem Film will er zeigen, dass man keine Angst davor haben braucht, sich mit den Träumen seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.  
- „Ich bin sehr enttäuscht.
- „Ich muss nicht deine Träume für dich verwirklichen. Ich habe einiges erreicht. Schau ich habe sie sogar bei mir. Ich habe Romane geschrieben.
- „Wow, das freut mich, ich bin stolz.
Wissen Sie noch, welche Träume Sie als 18-Jähriger hatten? Peter Stoney Emswhiller aus den USA weiß es genau. Als Teenager hat er die Fragen und Erwartungen an sein zukünftiges Ich in einem Film aufgezeichnet. Als 56-Jähriger stellt er sich ihnen nun.

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