Abgestürzte Air-France-Maschine 28 Deutsche unter den Unglücksopfern

Beim Absturz der Air-France-Maschine sind nach neuen Erkenntnissen 28 Deutsche ums Leben gekommen. Bislang war man von 26 deutschen Todesopfern ausgegangen. Die meisten stammen aus Baden-Württemberg. Über die Unglücksursache gibt es immer neue Spekulationen.

Beim Absturz der Air-France-Maschine über dem Atlantik sind mehr Deutsche ums Leben gekommen als bislang befürchtet. Unter den Opfern seien insgesamt 28 Bundesbürger, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag in Berlin. Alle Angehörigen seien bereits benachrichtigt worden. Ihnen gelte sein aufrichtiges Mitgefühl. Bisher war unbestätigten Berichten zufolge von bis zu 26 toten deutschen Passagieren ausgegangen worden.

Die meisten deutschen Opfer kamen nach ergänzenden Angaben eines Sprechers des Auswärtigen Amtes aus Baden-Württemberg. Dort wohnten elf getötete Passagiere. Aus Bayern und Nordrhein-Westfalen kamen jeweils vier Reisende, aus Berlin, Hamburg und Bremen je zwei und aus Hessen einer. Zwei der getöteten deutschen Staatsbürger hätten im Ausland gelebt. Zudem seien fünf Bürger anderer Nationalitäten, die in Deutschland ihren Wohnsitz hatten, bei dem Absturz am Pfingstmontag ums Leben gekommen. Insgesamt starben 228 Menschen.

Über die mögliche Unglücksursache gibt es immer neue Spekulationen. Nach Informationen der französischen Tageszeitung "Le Monde" soll das Flugzeug in der Gewitterzone über dem Meer nicht mit angemessener Geschwindigkeit geflogen sein. Der Airbus des Typs A330 sei mit falschem Tempo unterwegs gewesen, zitierte die Website des Blattes einen nicht genannten Experten aus dem Umfeld der Ermittlungen.

Ein weiterer möglicher Hinweis auf den Hergang der Katastrophe kommt von einem Piloten eines spanischen Linienflugzeugs: Er will beim Absturz der Air-France-Maschine über dem Atlantik einen Lichtblitz in der Nähe der Unglücksstelle gesehen haben. "Wir sahen plötzlich in der Ferne einen starken und intensiven Strahl von weißem Licht, der sich vertikal nach unten bewegte und sich dann in sechs Einzelteile auflöste", berichtete der Pilot nach Angaben der Madrider Zeitung "El Mundo" seiner Gesellschaft Air Comet.

Trotz intensiver Suche gibt es bislang keine Spur von den Opfern der Katastrophe. Die brasilianische Luftwaffe ortete zwar neue Wrackteile sowie eine lange Ölspur in dem Absturzgebiet etwa 1200 Kilometer nordöstlich von Brasiliens Festlandküste. "Es wurden (aber) keine Leichen und Überlebenden gefunden", sagte Verteidigungsminister Nelson Jobim am Mittwochabend (Ortszeit) in Brasília. Es gilt drei Tage nach dem Absturz des Airbus als nahezu unmöglich, dass jemand das Unglück überlebte.

Der Airbus vom Typ A330-200 war am Pfingstmontag auf dem Weg von Rio nach Paris abgestürzt. Die 228 Menschen an Bord kamen aus 32 Ländern, unter ihnen waren auch 72 Franzosen und 59 Brasilianer.

DPA · Reuters
DPA/AFP/Reuters

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