Bruchlandung in Kasachstan "Einwirkung von außen" führte laut Airline zum Flugzeugabsturz

Das Wrack einer Embraer 190 der Azerbaijan Airlines
Das Wrack der Embraer 190 der Azerbaijan Airlines
© Uncredited/The Administration of Mangystau Region/AP / DPA
Der Absturz einer aserbaidschanischen Passagiermaschine in Kasachstan fordert 38 Menschenleben. Immer mehr deutet auf einen Abschuss durch eine russische Boden-Luft-Rakete hin.

Der Absturz einer aserbaidschanischen Passagiermaschine in Kasachstan ist nach ersten Erkenntnissen der Fluggesellschaft durch "Einwirkung von außen" verursacht worden. Nach ersten Untersuchungsergebnissen habe "physische und technische Einwirkung von außen" den Crash verursacht, bei dem am Mittwoch 38 Menschen ums Leben kamen, erklärte Aserbaijan Airlines am Freitag im Onlinedienst Telegram. 

Medienberichten zufolge gehen die Behörden in Aserbaidschan davon aus, dass die Maschine von einer russischen Boden-Luft-Rakete getroffen wurde. Die Ermittlungen zur Absturzursache laufen. Bisher gibt es dazu keine offiziellen Ergebnisse. Aserbaidschanische Staatsmedien berichteten, dass eine Delegation der Generalstaatsanwaltschaft aus Baku im Zuge der Ermittlungen nach Grosny reise.

Flugschreiber der Unglücksmaschine in Kasachstan gefunden – Airline stellt Flüge nach Russland ein

Beim Landeversuch stürzte die aserbaidschanische Maschine vom Typ Embraer 190 am Mittwoch in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres ab. 38 Menschen an Bord wurden getötet, es gab 29 Überlebende. Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln. Die zwei Flugschreiber der Embraer wurden nach kasachischen Angaben am Donnerstag gefunden.

Nach dem Absturz stellt Aserbaidschan seine Flugverbindungen in zehn russische Städte ein. Von diesem Samstag an werde es keine Flüge mehr von Baku nach Sotschi, Wolgograd, Ufa, Samara, Mineralnye Wody, Grosny, Machatschkala, Wladikawkas, Nischni Nowgorod und Saratow geben, teilte Azerbaijan Airlines mit. Zunächst war von sieben Städten die Rede gewesen. 

Zuvor hatte die russische Luftfahrtbehörde an einigen Flughäfen im Land erneut aus Sicherheitsgründen vorübergehend keine Starts und Landungen erlaubt. Details wurden nicht genannt.

In Russland stellen immer wieder Flughäfen zeitweilig ihren Betrieb ein, wenn bei ukrainischen Drohnenangriffen die Flugabwehr im Einsatz ist. Laut Azerbaijan Airlines kehrte am Freitag eine Maschine nach Baku zurück, weil am russischen Zielflughafen Mineralnye Wody im Nordkaukasus der Luftraum gesperrt war.

AFP · DPA
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